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Versöhnungsweg in die Ukraine

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Das öffentliche Friedensgebet für die Ukraine auf dem Marktplatz hatte uns aus dem Haus gelockt. Seither sind wir dabei. lm Februar letztes Jahr haben wir zu fünft eine Fahrt mit dem PKW gewagt: nach Uschgorod, Mukatschewo, Lwiw und Zaboloziv. Wie wollten hören, was unsere Glaubensgeschwister sagen: orthodoxe, griechisch-katholische und römisch katholische Priester, reformierte und freikirchliche Pastoren, Messianische Juden, katholische Charismatiker, ein Bürgermeister.

Schlüsselerlebnis Zabolotiv: Wir entdecken hinter den aktuellen Erfahrungen von Feindschaft und Zukunftsangst die unbewältigte Vergangenheit. Über dem Massengrab von 1200 ermordeten Juden beten wir gemeinsam um Versöhnung mit Gott und Heilung für das Land. Die Restaurierung eines verrotteten Denkmals gelingt. lm Juli treffen wir uns wieder zu einem öffentlichen Bussgottesdienst, an dem auch der Rabbi teilnimmt und Segensworte spricht.

Uns gehen die Augen auf: alle Orte in dieser Gegend hatten vor dem Krieg jüdische Bevölkerungsanteile von 30-50%. Wegen dem traditionellen Antisemitismus in diesen Gegenden haben die Nazis hier die ersten Massenmorde als Test durchgeführt. lm August 1941 wurde in Kamenets Podilski 23.600 Juden an zwei Tagen umgebracht. Die historischen Recherchen ergaben: das waren überwiegend jene Juden, die aus Galizien über die Slowakei nach Budapest, von dort nach Uschgorod und schließlich über die Karpaten nach Kolomea deportiert worden waren.

Dr. Andrij Mykhaleyko, Dozent am Collegium Orientale in Eichstätt: „Unser Volk hat nie die Chance gehabt, sich dieser grausamen Geschichte zu stellen.“ Jetzt erfahren wir eine große Offenheit beiden geistlichen Leitern. Darum wagen wir es, mit ihnen auf dem VERSÖHNUNGSWEG UKRAINE 2024 sowohl die Sünden des Antisemitismus zu bekennen, als auch die Erwählung lsraels als Gottes Volk zu bestätigen und uns vor unserem Vater im Himmel zu ihnen zu stellen. Wir verbinden damit die Zuversicht, dass unser Gott der Ukraine vom Himmel her Heilung und Hoffnung und Frieden schenkt.

Nun sind wir soweit, in unserer jeweiligen Heimat das Projekt bekannt zu machen und laden herzlich zur Teilnahme ein.

Versöhnungsweg Flyer  Weitere Infos

Wir bitten, dieses Vorhaben ins Gebet zu nehmen.

Rita und Hans Scholz

Hans Scholz, Pfr. i.R., ist Mitglied im Leitungsteam der Geistlichen Gemeine-Erneuerung in der Evangelischen Kirche.