„Wie oft wird der Heilige Geist angefleht, zu kommen. Und wenn er kommen will? Wie bereit ist unser Herz?“ Mit dieser Frage sprach Msgr. Georg Holzschuh (Forchheim) einen zentralen Aspekt an bei unserem „Fest zu Ehren des Heiligen Geistes“ am Pfingstsonntag in Lichteneiche bei Bamberg.
Der unerwartet große Zulauf sprach für sich: Die Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft mit anderen Christen – soweit diese eben möglich ist mit Mundschutz und auf Abstand – und nach geistlicher Stärkung. Wir als CE Bamberg waren zudem dankbar, dass die Pfingstfeier überhaupt stattfinden konnte, sowohl der Gottesdienst – bezeichnenderweise in der Heilig-Geist-Kirche – als auch der vorhergehende Stehempfang bei Kaffee und Kuchen unter freiem Himmel. Entgegen der Wettervorhersage gab es strahlenden Sonnenschein.
„Wie mich der Vater sendet, so sende ich euch.“ Diese Aufforderung Jesu „ist die Botschaft auch von Pfingsten“, sagte Pfr. Holzschuh mit Bezug auf das Evangelium nach Johannes: „Wir sind Gesandte an Christi statt.“ Was aber hält uns davon ab, diesen Auftrag auszuführen? Der Ruhestandsgeistliche, der unserer CE Bamberg angehört, verwies auf die Ansprache von Papst Franziskus ebenfalls am Pfingstsonntag. Demnach gehört unter anderem Narzissmus – also Selbstverliebtheit und sich mit anderen zu vergleichen – zu den Hindernissen, die einer Hingabe an Gott im Weg stehen.
Quasi als Gegenmittel stellte Georg Holzschuh die Einheit durch den Geist Jesu heraus, wie sie beispielsweise in Gottesdiensten zu erfahren sei: „Menschen verschiedener Art werden ein Leib in Jesus Christus – und jeder bleibt trotzdem verschieden.“ Es sei wichtig, nur auf Christus zu schauen, nicht auf die anderen Menschen. „Wenn wir uns an ihm orientieren, an seinem Geist, dann wird die Kirche lebendig.“ Und der Einzelne erfahre als Bote Gottes Sinnerfüllung.
„Seid Salz, seid Licht, da wo ihr seid“, ermutigte uns auch Mikhael Mitri. Als einer der Leiter des sozialmissionarischen Dienstes „Streets of Gostenhof“, berichtete er von Spontanheilungen bei der Straßenevangelisation in dem Stadtteil im Norden Nürnbergs. Trotz oder gerade wegen Corona findet Gott Wege zu den Menschen und finden Menschen zu Gott.
Nicht zuletzt forderte uns der Heilige Geist selbst durch Eindrücke dazu auf, unserem Auftrag gehorsam zu sein, seine Kraft und seine Gaben auch einzusetzen. Der Geist Gottes berührte Menschen im Lobpreis, in den uns die Brüder Jonathan und Michael Kühnel zusammen mit ihren Frauen Maren und Judith führten, im Heilungsgebet und in der persönlichen Segnung. Der Mindestabstand war für ihn kein Hindernis – Gott sei Dank!