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Der Ehe-Weg in Heiligenbrunn

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Manche Ehe wurde in der Corona-Pandemie auf die Probe gestellt. Familien wurden belastet, z. B. durch den Wegfall gewohnter Tagesstrukturen und die Notwendigkeit, Beruf und Familien zu vereinbaren. Durch den Wegfall und die Minderung des bisherigen sozialen Netzwerks von Familien oder Nachbarschaften waren sie bei der Lösung familiärer Konflikte auf sich allein gestellt. Tagungshäuser und Familienferienstätten durften keine Präsenzseminare durchführen. Auch das Geistliche Zentrum für Familien in Heiligenbrunn, in dem die CE-Gemeinschaft „Familien mit Christus“ Seminare zur Stärkung der Beziehungen in Ehe und Familie anbietet, war insgesamt 14 Monate geschlossen. Während der Schließung realisierten Mitarbeitende den seit 2015 geplanten Ehe-Weg als Outdoor-Angebot.

Die Quelle von Heiligenbrunn ist seit 1662 ein Gnadenort und dient seit 2021 für den Ehe-Weg als Startpunkt für den Aufbruch zum Reden. An 14 Stationen auf einem Rundweg über drei km gibt es Anregungen, sich als Paar mit der eigenen Beziehung auseinanderzusetzen und neu zueinander zu finden.

Die Gesprächsanregungen, die von Mitgliedern der Gemeinschaft Familien mit Christus verfasst wurden, sind auf Tafeln zu fünf Skulpturen und zur Brunnenkapelle zu lesen. Die Skulpturen wurden entworfen von den Künstlern Matthias Wurm, Pfaffenhofen/Ilm, und Ivan Mellauner, Chieming. Der Ehe-Weg nutzt die Möglichkeiten einer App (Actionbound). Alle Stationen können wie bei einer virtuellen Schatzsuche aufgesucht werden. Für weniger technikaffine Paare dürfen geführte besinnliche Spaziergänge bei der Gemeinschaft angefragt werden; das ermöglicht uns die Evangelisierung von Person zu Person.

Der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer weihte den Ehe-Weg unter starker Beteiligung der Bevölkerung ein und dankte für diese Initiative: „Die katholische Gemeinschaft Familien mit Christus leistet hier wertvolle Dienste. Der neue Ehe-Weg ist ein Anknüpfungspunkt, um zu reden, zuzuhören, sich mitzuteilen.“ Ziel des christlichen Lebensweges sei am Ende Gott. Mit Christus als Wegbegleiter könne die Ehe in guten und bösen Tagen gemeinsam bestanden werden.

Familien mit Christus übernahm 1989, vor mehr als 30 Jahren, das neben der Wallfahrtskirche leerstehende Internat und baute es zu einem Geistlichen Zentrum aus, um Familien auf ihrem Weg zu begleiten. Die Seminare fördern die Beziehungsfähigkeit zu sich selbst, zum Partner und zu Gott. Viele sind dankbar für die Erfahrung, durch seelsorgliche Hilfe und Gebet an der Quelle neu zur Dialogfähigkeit gefunden zu haben und mit mehr Freude Ehe und Familie zu leben.

Diakon Franz-Adolf Kleinrahm

Ehe-Weg-Flyer, Presseberichte und Interviews bei Radio Horeb und Regionalfernsehen siehe Homepage www.familienmitchristus.de/ehe-weg. Gesprächsanregungen sind in den Büchern „Familie LEBEN. Die Ehe neu entdecken“ und „Gemeinsam wachsen. Praktische Hilfen, in der Ehe zu reifen“ dargelegt, die aus der Exerzitienarbeit entstanden sind.

 

            

Bild 1: Zwischen zwei Linden leuchtet ein rosafarbenes Kreuz (liturgische Farbe am Sonntag Laetare). Die Station „Dialog im Kreuz“ lädt ein, miteinander hineinzusteigen, Schutz zu suchen. Führt der gemeinsame Weg mit aller Sorge und Freude zum Kreuz Christi und hin zu Ostern?

Bild 2: Ein Knäuel von Pfeilen, irritierende Zeichen und Schilder fordern Entscheidungen. Welche Orientierungspunkte, gemeinsame Koordinaten und Richtungen führen zum angestrebten Ziel? Der Lebens-Wegweiser inspiriert, über die eigenen Wege, Umwege und Entscheidungen nachzudenken.

Bild 3: Die blaue Bank „Zusammenrücken“ soll zur Zärtlichkeit verhelfen und die auf dem Weg neu gewonnene Nähe unterstützen. Wie herrlich unbeschwert war das Verlieben, eng sein auf einer Bank …