Er ist katholischer Diakon (verheiratet, 3 Söhne) und seit 16 Jahren der Vorsitzende der CE in Deutschland. Helmut Hanusch hat berufliche Erfahrungen u.a. in der Telefonseelsorge und Krankenhausseelsorge und leitet seit vielen Jahren in seiner Heimatstadt eine Gebetsgruppe. Wenn er spricht, spürt man sofort: da ist Leben dahinter. Hier wird vermittelt – auch manchmal humorvoll – was er selber erlebt und erfahren hat.
Die zentrale Bedeutung des Heiligen Geistes für unser Leben beschreibt er so: Bei seinem Weggang aus der Welt sagt Jesus ausdrücklich: „Ich gehe weg, aber ich sende euch den Heiligen Geist. Wartet, bis ihr die Kraft von oben empfangen habt“. Wer demnach den Geist nicht hat, kann Jesus nicht kennen. Der Geist wird uns an Jesus erinnern. Das Dilemma vieler Christen (und der Kirche überhaupt) besteht darin, dass sie nur eine nebulose Vorstellung, aber keine persönliche Beziehung zum Heiligen Geist haben. Er ist wirklich eine Person, mit der wir in Kontakt treten können.
In der Charismatischen Erneuerung hat Gott gezeigt, dass der Empfang des Heiligen Geistes häufig auch mit den Wirkungen verbunden ist, die aus der Apostelgeschichte bekannt sind: „Sie lobten Gott und redeten in (fremden) Sprachen“. Was vielen heute fremd oder gar exotisch anmutet, – das „Sprachengebet“ – ist wirklich ein Zeichen von Gotteskraft. Der Referent nannte Beispiele aus seiner Erfahrung in der Gebetsgruppe, wie Menschen mit dem Sprachengebet aus lebensbedrohlicher Krankheit (Lungenkrebs), Ehebruch oder Kriminalität wieder gerettet wurden. Beim Empfang des Heiligen Geistes wurde auch ihnen das Sprachengebet geschenkt. Aber wir müssen es in unserer Gebetspraxis eben einsetzen, und seien es nur 3 Minuten am Tag.
„Steh auf und geh!“ Die Frage ist zuerst: „Willst du gesund werden?“ Gott heilt oft, wenn wir nur Glauben haben und darum bitten. Der Referent nannte einige Bedingungen:
– nicht rückwärtsgewandt leben. Frage nicht „Warum?“ sondern „Wozu?“
– die Wirklichkeit annehmen. Sie heißt: Gott lieben über alles und den Nächsten wie sich selbst.
– Kein Perfektionismus! Das Tempo runterfahren.
Nur die Hälfte dieses schönen Tages war Vortrag, die andere Hälfte war erfüllt von Lobpreis, begleitet von Lobpreiswerkstatt Matthias Schyra, Ravensburg, und viel Gebet füreinander, für Einzelne, um den Heiligen Geist, den „Geist der Leben schafft“. Das Gebetskärtchen mit der Pfingstsequenz hob Helmut Hanusch besonders hervor. Wir sollten es sozusagen als „prayercard“ immer bei uns haben und es anderen geben – und mit ihnen beten.
Mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Blasius kam der Tag zu seinem Höhepunkt. Diakon Christof Hemberger hielt die Predigt, und in einer Gabenprozession kam zum Ausdruck, wovon wir leben: Brot und Wein, das Wort Gottes und unsere Glaubensseminare, sowie ein bunter Blumenstrauß als Zeichen der Vielfalt der Charismen. Zuvor gab es zwei beeindruckende Zeugnisse davon, wie kürzlich das neue Heilig-Geist-Seminar in zwei sehr unterschiedlichen Gemeinden „gewirkt“ hat. Nach einem eher bedeckten Himmel tagsüber bekamen die zahlreichen Teilnehmer warmen Sonnenschein für ihren Heimweg.
Rudolf Kling