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Nach dem Konkurs ein neuer Anfang

Nun, ich fuhr hin – skeptisch, aber ich tat´s. Am zweiten Tag wurde angeboten, dass wir unser Leben Gott übergeben könnten. „Na ja, tun wir auch das noch“, war meine Einstellung und ich tat es. Nach Hause gekommen, erzählte ich meiner Frau davon und sie sagte mir, dass sie das gleiche getan hätte.

Uns wurde klar, dass es eine Konsequenz hat, wenn man sein Leben Gott übergibt. Man kann nicht einfach so weitermachen, wie bisher. Wir suchten und fanden einen charismatischen Gebetskreis. Von dort an änderte sich etwas in unserer Beziehung zu Gott und untereinander. Ein Seelsorger sagte uns, dass wir mit einer Brautzeit wieder beginnen müssten. Er machte uns klar, dass eine Brautzeit eine Zeit der Prüfung ist, ob man ein ganzes Leben zusammenleben will. Nach einem halben Jahr haben wir unsere Ehe vor Gott erneuert – und haben eine neue Ehe begonnen. Wir haben eine Liebesbeziehung geschlossen, in der Gott mit eingeschlossen war. Uns wurden noch weitere 15 glückliche Jahre geschenkt. Ich hab das mal so formuliert: „Wir haben in unserer ersten Beziehung pleite gemacht, weil wir es allein wissen wollten. Dann haben wir Gott als Konkursverwalter eingesetzt und er hat die Firma gründlich saniert“. Unser Wissen, dass wir von Gott gehalten sind, wurde immer sicherer.

Getragen hat mich dieses Wissen, als meine Frau ganz plötzlich starb. Ich war bei ihrem Tod dabei. Meine Augen haben geweint – und mein Herz hat Lobpreislieder gesungen. Ich habe mich selbst für verrückt gehalten. Erst viel später habe ich begriffen, dass Gott uns da ganz nahe war. Ich habe getrauert und mit Gott gehadert. Neun Monate hat es gedauert, bis ich bereit war, diesen Tod anzunehmen. Ich habe begriffen, dass die Liebe meiner Frau nicht aufgehört hat, sondern dass sie nur vollkommen wurde. Heute weiß ich mich mehr denn je in Gott geborgen. Auch mein Leben ist wieder hell geworden.

Albert