In dem großen, schwarzen Plastikbottich tummeln sich viele Fische. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen aus Fleisch und Blut warten diese hölzernen Gesellen mit ihren eingeschraubten Haken geradezu darauf, aus dem Wasser geholt zu werden. Schließlich tragen sie verschiedene Psalmworte mit Zusagen Gottes. Doch wer die Angel in die Hand nimmt, merkt ziemlich schnell: Einen Fisch zu erwischen ist schwieriger, als es bei den anderen ausgesehen hat. Zumal mehrere Augenpaare die Versuche aufmerksam verfolgen. Umso größer dann die Freude, wenn schließlich doch ein Fisch an der Angel baumelt.
Der meist dicht umlagerte Zuber gehört zum Gebetsparcours, den die Kinder und ihre Betreuer gestaltet haben. Die gemeinsame Aktion für Jung und Alt ist ein Höhepunkt des Seminars in diesem Jahr. Es gibt vielfältige Möglichkeiten wie zum Beispiel das Vaterunser mit Bewegungen, eine Station zum Innehalten vor Gott mit einem Kreuz und vielen bunten Windlichtern davor, nicht zu vergessen die kreative Ecke zum Malen oder einen Brief an Gott schreiben.
Auf andere Art ist das Miteinander der Generationen in einer Gebetszeit tags zuvor erlebbar geworden: Räumlich getrennt, aber verbunden im Heiligen Geist taten Erwachsene, Kinder und die Teilnehmer einer Jugendfreizeit im etwa 40 Kilometer entfernten Altenstein Fürbitte für die Anliegen der jeweils anderen (Alters-)Gruppe.
Um Bausteine für gelingende Beziehungen zwischen Menschen ging es in den Impulsen für die Erwachsenen. Die Referenten Georg und Christine Schubert sprachen Grundlagen wie gegenseitige Annahme, Vertrauen und Vergebungsbereitschaft an, aber auch Hindernisse wie zum Beispiel Stolz, Masken, falsche Vorstellungen und Lebenslügen. Die klaren biblischen Aussagen zum Thema Beziehung würzten sie mit zahlreichen Beispielen aus ihrer langjährigen Erfahrung im Dienst des internationalen Missionswerks „Jugend mit einer Mission“ sowie als Eheleute und Eltern von vier Kindern.
Lebensnah, ehrlich und humorvoll berichteten sie von zwischenmenschlichen Problemen, und zeigten praktische Lösungsmöglichkeiten auf. Vor allem ließen sie keinen Zweifel daran, wie segensreich es ist, die Hilfe Gottes zu suchen und dann sein konkretes Eingreifen zu erleben. Zwar betrafen viele Beispiele das Miteinander zwischen Eltern und Kindern oder in einer Ehe, doch auch Singles konnten ihre Lehren daraus ziehen.
Den kreativen Rahmen für das Kinderseminar bildeten die Geschichten vom „Schlunz“, einem elternlosen Jungen, aus der Feder von Harry Voß. Daran anknüpfend machten die Lehrimpulse zum Gleichnis vom verlorenen Sohn deutlich, wie wichtig die Beziehung zum himmlischen Vater ist und welche Bedeutung das Gebet hat. Klar, dass die Kinder auch viel Zeit hatten für Spiele, zum Basteln und Austoben, nicht zu vergessen die Nachtwanderung mit Lagerfeuer.
Bei den Erwachsenen trugen Eucharistiefeiern, ausgiebige Lobpreiszeiten, Möglichkeiten für Beichte und seelsorgliche Gespräche sowie der Austausch in Kleingruppengruppen das Ihre dazu bei, die Beziehungen untereinander und vor allem zu Gott zu festigen. Viele Teilnehmer erlebten in der persönlichen Segnung die heilsame Berührung Gottes. Verschiedene Workshops rundeten das Programm ab.