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Jahr des Glaubens: Tag der Berufung in Paderborn

TdB

Die Tage der Berufung im Bistum Paderborn sind auf die Initiative des Erzbischofs Becker hin erarbeitet worden. Als Teil der pastoralen Agenda „Perspektive 2014″ möchte man als zentrales Anliegen eine pastorale Erneuerung in die Wege leiten, die von der Berufung eines jeden Christen durch die Taufe ausgeht. So kamen denn 150 Paderborner Katholiken an einem regnerischen Samstag im Schützenhof zusammen.

 

Begonnen hat der Tag mit einem geistlichen Impuls, wurde in den Pausen durch die Gruppe „Chilled Peppers” musikalisch gestaltet, nach dem Mittagessen durch eine Kabarettistin dem Mittagsschlaf entgegengewirkt und beendet mit einem gemeinsamen Tauferneuerungsgottesdienst. Zentral war jedoch der Austausch in Kleingruppen. In vier Phasen haben wir uns in einer von der Steuerungsgruppe bewusst gemischten Gruppe (jung wie alt, Priester wie Laien) über unseren Glauben und unser Leben als Christ unterhalten und vor allem bereichert.

Zunächst sollten wir uns darüber unterhalten, wo wir Kraft geschöpft haben in herausfordernden Zeiten. So einen persönlichen Einstieg ist man wohl in Gesprächen unserer Pfarrgemeinden nicht gewohnt, aber was dort an Lebensgeschichten und vor allem Zeugnissen ans Tageslicht kam, würde das Leben manch einer Pfarrgemeinde gleich viel bunter und lebendiger machen… hier die Mutter, die als Jugendliche lebenigen Glauben bei Baptisten gelernt hat und ihre spritzige Art als Gemeindereferntin einbringt, dort der Familienvater, der als junger Soldat den Mut hatte, trotz der Frotzeleien seiner Kumpels nach Lourdes zu pilgern und noch heute von dieser Erfahrung zehrt, ferner die junge Frau, die in Afrika ihren Mann kennen gelernt hat und mit ihm für ihre gemeinsame Vision hier in Deutschland so manches Opfer bringt, was nichts mehr mit westeuropäischem Lebensstandard zu tun hat…

Weiter ging es mit der Frage „Was heißt für mich Christ sein?”, die unsere Gruppe damit beantwortet hat, dass es vor allem Beziehung bedeutet, zu Gott wie zu den Menschen. Nach dem Mittagessen ging es dann in die Phase kritischer Diskussionen – welche Veränderungen wünschen wir uns und wie kann jeder persönlich dazu beitragen, dass diese geschehen. Da war das ganze Spektrum an Forderungen und Wünschen dabei, gerade was die Kirchenleitung, die Bischöfe, das Papst- und Priestertum angeht… und wurde doch auch wieder relativiert, weil es eben gekoppelt war an die Frage: Wie kann ICH zu DIESER Veränderung beitragen?

Da reicht es nicht, Forderungen zu stellen, theologisch zu diskutieren – da fängt es, für mich persönlich, dabei an, dass ich als charismatische Christin, die sich geistliche Erneuerung ersehnt, dafür bete. Frei nach Patty Gallagher-Mansfield: jeden Tag die Pfingstsequenz beten, damit der Geist mich und meine Beziehungen verändert und genauso in unsere Kirche hineinwirkt. Dialoge sind gut und wichtig, um einander wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu verstehen, tiefenwirkende und vor allem weitreichende Veränderung kann aber wohl nur Gottes Geist allein bewirken. Und damit möchte ich beginnen, bevor ich das Diakonat der Frau oder die Abschaffung des Zölibates fordere, denn das ist doch schlussendlich wohl Teil meiner ganz persönlichen Berufung: um charismatische Erneuerung für unsere Kirche zu beten und sie zu leben, wo ich bin.