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Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen! (Lk 12,49) – Europäische CE-Konferenz in Warschau

Warschau Plenum

Warschau Dr. Mary Healy„Es gibt Menschen, die Europa als eine schwache und alte Dame beschreiben; selbst in der CE sehen wir es so. Was aber braucht das Volk, das in der Wüste wandert am meisten!?” Diese Frage stellte ich während der Eröffnung der Konferenz. „Wenn du in der Wüste bist, darfst du das verheißene Land nicht vergessen, das vor dir liegt. Ich glaube, dass es an der Zeit ist, unser verheißenes Land als CE in Europa wiederzugewinnen. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf den Herrn ausrichten und nicht auf unsere Probleme und Armut schauen. Es ist an der Zeit, dass wir aus der Kraft des Heiligen Geistes leben!”

Tatsächlich wurde das Wochenende in Warschau zu einer Zeit, in der wir besonders unsere Identität und unseren Ruf als CE in den Blick genommen haben. Dr. Mary Healy (Michigan, USA), Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der internationalen CE, sprach darüber in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben: „Der Heilige Geist ist die alleinige Antwort auf die Probleme unserer Tage. Der Herr ruft uns im Strom seiner Gnade zu leben. So viele Menschen um uns herum kennen Gott nicht. Eine Neuevangelisierung kann nur geschehen/gelebt werden in der Kraft des Heiligen Geistes!” Mary Healy ermutigte die Zuhörer die Taufe im Heiligen Geist und auch die Gaben des Geistes nicht abzulehnen. Ihr Standpunkt: „Das Übernatürliche muss für uns Christen NORMAL sein!”

Warschau Dr. Johannes HartlAm nächsten Tag sprach Dr. Johannes Hartl, Gründer des Gebetshauses Augsburg zu uns über die aktuelle Situation in Europa (Flüchtlinge, Situation der Gesellschaft, Kirche und CE) und erklärte, dass Christen zwei Möglichkeiten zur Auswahl haben: Die erste Option („durch Gott gestärkt”) ist immer besser als die zweite Option („ängstlich”). Er fragte: „Was ist besser? Eine Krise in Europa oder von Angst erfüllte Christen? Angst und Furcht führt in die Sklaverei. Es ist um einiges besser in der Freiheit der Söhne und Töchter Gottes zu leben! Nur dann können wir uns den Problemen unserer Tage stellen und den Sieg erleben, wie David ihn erfuhr als er dem Riesen Goliath gegenübergetreten ist.” Er fuhr fort, „die Welt verändert sich, aber lasst uns nicht den Fehler machen, dass wir versuchen ein komfortables Leben zu leben – das Evangelium fordert uns immer wieder heraus!” Am Ende seines Vortrages nannte Johannes drei Bereiche, die er für die CE in den kommenden Jahren als zentral betrachtet: 1. Klare Lehre, die biblisch und Praxis orientiert ist, 2. Ermutigung zu einem tiefen Gebetsleben und 3. Mutige und gabenorientierte Leiterschaft.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit die Themen des Vormittags noch einmal während der Workshops zu vertiefen.

Ermutigende Zeugnisse aus Malta (Leben-im-Geist-Seminare für Priester) und der Slowakei (Versöhnung in der Gesellschaft und Einheit unter Christen) unterstrichen die Lehren von Mary Healy und Johannes Hartl.
Eucharistiefeiern wurden von polnischen Bischöfen zelebriert, die uns besuchen kamen (weil sie der CE in Polen nahestehen) und von zwei Bischöfen, die auch an der Konferenz teilgenommen haben: Bischof Bronislav Dembowski (Polen) und Erzbischof Kevin McDonald (England).

Die Abendveranstaltungen begannen jeweils mit einem Impuls von „außen”: Am Freitagabend sprach Monsignore Miguel Delgado (Päpstlicher Rat für die Laien, Vatikan) zu uns, der uns an die wahre Identität der CE in der Kirche erinnerte, indem er uns die wichtigsten Statements von Papst Franziskus über die CE, ihr Sein und ihren Ruf präsentierte. Am Samstag war ein Repräsentant des Weltjugendtag-Büros aus Krakau (Polen) da, der uns als gesamte CE eingeladen hat, Jugendliche zum Weltjugendtag in Krakau 2016 zu schicken. Beide Abende schlossen mit einer Lobpreis- und Segnungszeit.

Der Lobpreis wurde von „Jacobs Ladder” (Jakobsleiter) geleitet, einer lebendigen und enthusiastischen Gruppe junger Charismatiker aus den Niederlanden, die uns auf kraftvolle Weise halfen in die Gegenwart des Herrn zu treten.

Warschau Michelle MoranAm Ende der Konferenz hat Michelle Moran (Präsidentin von ICCRS, England) noch einmal alle Anwesenden ermutigt, in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben, wenn sie nach Hause gehen. „Natürlich erleben wir in Europa gerade schwere Zeiten! Dennoch können wir von unseren Geschwistern auf anderen Kontinenten lernen: wo Verfolgung herrscht, nimmt der Glaube zu! Ja, Europa ist ein schwacher und manchmal schwieriger Kontinent – aber Gott hat Europa nicht vergessen! Die, die nur auf ihre Probleme schauen, sehen auch nur ihre Probleme! Wer nicht vorausschaut, dem mangelt es an Vision! Gott möchte, dass wir in der Freiheit der Söhne und Töchter Gottes und aus der Kraft seines Geistes leben! Lasst uns jetzt nach Hause gehen, gestärkt durch die Hoffnung, die er uns in diesen letzten Tagen geschenkt hat!”

Wir haben viele Rückmeldungen erhalten, in denen uns die Teilnehmer mitteilten, wie sie auf verschiedene Weise während der Konferenz ermutigt und gesegnet wurden. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dabei waren; an alle, die für uns gebetet haben und an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Konferenz zum Segen für viele werden konnte!

Christof Hemberger, Diakon
Vorsitzender des europäischen ICCRS-Subkomitees (ESCI)