Inzwischen ist die Soziologin und Autorin nicht mehr die einzige, die gegen die Frühsexualisierung von Kindern aufsteht. Gabriele Kuby mahnt bereits seit zehn Jahren in Vorträgen und Büchern, dass immer mehr Gleichheit zwischen Mann und Frau in den Sozialismus und in eine Katastrophe führe. Staatliche Erziehung soll immer mehr Bedeutung gewinnen, die Kinder sollen schon früh mit sexuellen Praktiken – auch denen von Homosexuellen – vertraut gemacht werden. Vermittelt werde damit nicht nur eine demoralisierte Vorstellung von Sexualität. Das Geschlecht soll künftig eine pure Sache des Gefühls sein und nicht der Biologie.
Als Junge und Mädchen in die Rolle als Mann und Frau hinein zu reifen, eine Bindung einzugehen und Vater und Mutter zu werden, das sei das Fundament der menschlichen Existenz, so Gabriele Kuby. Sie werde durch die Gender-Politik massiv in Frage gestellt. An den Universitäten in Deutschland gebe es 200 Lehrstühle, die immer mehr die Gleichheit von Mann und Frau propagieren – obwohl jede Zelle des Körpers einer Frau weiblich und des Körpers eines Mannes männlich sei und nur aus der Unterschiedlichkeit Leben entstehen könne.
Die Gleichberechtigungsbewegung der Frauen sei notwendig gewesen, so Kuby. Sie sei aber zum Radikalfeminismus geworden, der nicht mehr die Interessen der Frauen vertrete. „Viele sehen es gar nicht”, beklagte die Sprecherin. Begriffe wie Freiheit und Toleranz würden verbogen, Unterscheidung werde verboten, Diskriminierung unter Strafe gestellt. Es sei gegen jede Vernunft zu versuchen, die Begriffe Vater und Mutter abzuschaffen, damit sich gleichgeschlechtliche Paare nicht diskriminiert fühlen.
„Wir müssen auf die Sprache der Natur hören – auch beim Menschen”, habe Papst Benedikt 2011 vor dem Deutschen Bundestag gesagt. Als Christ könne man angesichts der Fehlentwicklung nicht unpolitisch bleiben. Die Sprecherin rief dazu auf, in Familie und Beruf über das Thema zu reden und gegen Fehlentwicklungen aufzustehen. Sie bekam viel Applaus. Schwester Martina Merkle, Superiorin bei den Augustiner Chorfrauen des Offenburger Frauenklosters, rief dazu auf, Gruppen zu gründen, die sich gegen die Gender-Politik wehren.
Pfarrer Hans-Gerd Krabbe aus Achern wies darauf hin, dass er eine Kurzfassung der Zielsetzungen und Auswirkungen von Gender bereitgestellt hat (www.ekiachern.de/gemeinde/zur-diskussion) und dringend darauf wartet, dass mehr Menschen Nein zum staatlich verordneten Umerziehungsprogramm sagen: „Es braucht einen öffentlichen Aufstand insbesondere von Frauen, die sich gegen diese Ideologie positionieren.”