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Erfahrungen auf der Pilgerreise der CE nach Polen

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Das erste Etappenziel, Breslau, erreichten wir am Montagabend und durften den ersten Tag mit einem inspirierenden Gottesdienst abschließen. Am Dienstagmorgen wurden wir von unserem Stadtführer Michael empfangen, welcher uns mit der Geschichte und den Sehenswürdigkeiten Breslaus vertraut machte. Die an der Oder gelegene Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien gilt mit ihren mehr als 630.000 Einwohnern als viertgrößte Stadt Polens. Ihre Geschichte war wechselhaft, gehörte sie doch mal zu Polen, mal zu Tschechien, mal zum Habsburger Reich, dann zum Deutschen Reich und schließlich – seit 1945 – wieder zu Polen.

Dass Wrocław (Breslau) mit seinen Museen und seiner schönen Altstadt einen ganz besonderen Charme hat, zeigt sich daran, dass die Stadt 2016 europäische Kulturhauptstadt wird. Auf der Dominsel, welche als ältester Teil der Stadt gilt und das geistliche Zentrum der Stadt ist, durften wir die Ruhe dieser „Oase der Stille” genießen und konnten den mächtigen, zweitürmigen Breslauer Dom besichtigen. Eine kleine Besonderheit der Insel ist, dass hier noch jeden Abend ein Laternenanzünder seine Runde dreht. Auf unserem weiteren Rundgang durch Breslau beeindruckte die Reiseteilnehmer das imposante Bauwerk der 300 Jahre alten Universität. Teil des Universitätsmuseums ist die kunstvoll ausgemalte Leopoldina-Aula, welcher als einer der wertvollsten Barockräume Polens gilt. Ebenso waren wir von der Schönheit des im gotischen Stil erbauten Rathauses und dem mittelalterlichen Marktplatz fasziniert.

Die Jahrhunderthalle strahlt einen etwas anderen Charme aus. Die Halle ist ein Erstlingswerk in der Bautechnik mit Stahlbeton und wurde im Jahr 2006 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen. Nach der Feier der Heiligen Messe in der St. Elisabethkirche verabschiedeten wir uns zur Mittagszeit von Breslau und fuhren unserem zweiten Etappenziel, Krakau, entgegen.

Dass Krakau eng mit dem Hl. Papst Johannes Paul II verbunden ist, zeigt sich nicht nur daran, dass der Flughafen seinen Namen trägt, sondern dass vor den Toren der Stadt die weltweit größte Gedenkkirche für ihn geweiht wurde. Vor seiner Wahl zum Papst war Karol Wojtyla von 1964 bis 1978 Erzbischof von Krakau.

Am Mittwochmorgen besuchten wir die Basilika der Barmherzigkeit Gottes. Im angrenzenden Kloster befindet sich das Gnadenbild des barmherzigen Jesus, welches von Adolf Hyła nach den Beschreibungen der Hl. Sr. Faustyna angefertigt wurde. Nach ihren Aussagen erschien ihr wiederholt Jesus und gab ihr den Auftrag, Künderin der Barmherzigkeit Gottes zu sein. Ferner wurde ihr aufgetragen, ein Bild Jesu malen zu lassen, von dessen Herzen zwei Strahlen ausgehen. Das daraufhin gemalte Jesusbild von der Göttlichen Barmherzigkeit trägt die Unterschrift: „Jesus, ich vertraue auf Dich”. Ein ganz besonderes Erlebnis war es, dass wir an diesem Ort, an welchem die Barmherzigkeit Gottes in besonderer Weise verehrt wird, die Heilige Messe feiern durften.

Anschließend besichtigten wir die Stadt an der oberen Weichsel, welche bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polens war. Zahlreiche Bauwerke der Gotik, der Renaissance, des Barock und späterer Epochen der Kunstgeschichte prägen das Stadtbild. Noch im 21. Jahrhundert wird Krakau als heimliche Hauptstadt Polens bezeichnet und gilt als das „Jahrhunderte alte Zentrum des polnischen Staatswesens”. Dies zeigt sich auch an der ehemaligen Residenz auf dem Wawelhügel mit dem Schloss und der Kathedrale, wo die meisten der Könige Polens begraben sind.

Besonders schön war es, dass wir auf einem der größten und schönsten Marktplätze Europas Mittagspause machen konnten. Der Platz wird von wird von Palästen und Kirchen umrahmt, die Mitte des Platzes wird von den im italienischen Renaissance-Stil aufgebauten Tuchhallen eingenommen.

Nachdem wir Krakau verlassen hatten, erwartete uns das nächste Highlight: Jasna Góra. Hier befindet sich im Paulinerkloster mit der Ikone der Schwarzen Madonna von Tschenstochau das größte Marienheiligtum Mitteleuropas, das zugleich das wertvollste Nationalheiligtum der Polen ist und jährlich von ca. 3–4 Millionen Gläubigen besucht wird. Auf humorvolle Art wurden wir von einer Ursulinenschwester durch das Kloster geführt. Bei der Erläuterung des Gnadenbildes legte sie einen großen Wert auf die Handhaltung Mariens, welche auf Jesus zeigt. Mit dieser Geste möchte uns Maria sagen: „Was er euch sagt, das tut”.

Erfüllt von zahlreichen Eindrücken setzten wir unsere Fahrt in Richtung Warschau fort, welches wir am Mittwochabend erreichten. Am Donnerstag hatten wir vor Beginn der Europäischen CE-Konferenz etwas Zeit um die Hauptstadt Polens zu erkunden. Unser Stadtführer zeigte uns in einer Stadtrundfahrt die wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den Kulturpalast, den Senat, das Rathaus oder das oberste Gericht.

Am Denkmal für die Helden des Ghettos stoppte unser Bus und wir konnten den Ort besuchen, an dem der legendäre Kniefall von Willy Brandt stattfand. Bereits 1948, also 5 Jahre nach Ausbruch des Ghettoaufstandes wurde das Denkmal der Ghettohelden enthüllt und später wurde direkt davor das Museum der Geschichte der polnischen Juden gebaut.
In der mit 80 ha größten Parkanlage Warschaus, dem Łazienki-Park, durften wir zu Fuß die grüne Seite der Stadt kennenlernen. Der “Bäder-Park”, wie man ihn übersetzen könnte, ist vor allem wegen dem Palast auf dem Wasser äußerst beliebt. Der Palast scheint auf dem Wasser zu schweben, liegt aber auf einer künstlichen Insel im See. Eine Besonderheit des Park ist, dass man dort jeden Sonntag die musikalischen Klänge des berühmtesten Sohnes der Stadt, Frédéric Chopin, kostenlos erleben kann.

Als wir auf dem Weg in die Altstadt Warschaus an der Heiliggeistkirche vorbeikamen, ließ es sich die Gruppe nicht nehmen, in dieser Kirche spontan ein Lobpreislied zu singen, was uns alle berührt hatte. Besonders berührt und beschenkt wurden wir durch das eigentliche Ziel unserer Reise, der europäischen CE-Konferenz, welche am Abend in der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität begann.

Die Gemeinschaft mit CE-lern aus über 35 Nationen erleben zu dürfen, vermittelte das Gefühl, nicht nur zu einer europäischen -, sondern zu einer weltweiten Familie zu gehören. Die Gegenwart des Heiligen Geistes war in mannigfacher Weise spürbar, ob in Eucharistiefeiern, inspirierenden Vorträgen und Predigten, vertiefenden Workshops, durch lebendigen Lobpreis oder während den Segnungs- und Anbetungszeiten. Wertvoll waren auch die Gespräche am Rande, ob in den Pausen oder am Abend, wir durften erleben, was es heißt, Leib Christi zu sein.

Am Sonntagmittag traten wir die lange Rückreise von Warschau nach Neuhof an und im Bus gaben zahlreiche Teilnehmer Zeugnis davon, wie sie durch die Reise und

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die Konferenz inspiriert, ermutigt und gesegnet wurden.

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