Beim „Zurückschauen“ ist zu erwähnen, dass es bereits 1984 das erste regionale Jugendcamp – das Missiocamp“ gab. So waren da auf einmal eine ganze Reihe frisch bekehrter oder neu entflammter Jugendlicher, die sich in Gebetskreisen trafen.
Nachdem die Camps 1990 eingestellt wurden, wurde nur der Kinderdienst „Regenbogen“ an Wochenenden weitergeführt. Die Jugendlichen trafen sich weiter im wöchentlichen Jugendkreis. Schon bald wuchs der Wunsch nach mehr Nähe und Verbindlichkeit. Erste Kontakte nach Ravensburg zu Immanuel und auch zu Koinonia in Augsburg stärkten unseren Wunsch selbst Gemeinschaft zu werden. Und so machten wir uns auf den Weg. Viele Treffen, viele Diskussionen, Zeiten des Gebets und der gemeinsamen Freizeit prägten diese Zeit. Nach und nach entwickelte sich unser Profil. Dabei wurden wir immer wieder von Mitgliedern der ICPE Gemeinschaft unterstützt. Auch die Initiative Gemeinschaftsbau Wochenenden waren uns eine große Hilfe.
Was ist unsere spezielle Berufung?
Diese Frage beantwortete Gott in einer Gebetszeit, in der sich unsere „zwei Säulen“ herauskristallisierten: „Glauben im Alltag leben“ und „Glauben an junge Menschen weitergeben“. Das klingt erst einmal nicht so spektakulär „Glauben im Alltag leben“, wurde aber für viele von uns schnell harte Realität und bewegt uns immer wieder neu. Wir hatten keinen Ruf zu vollzeitlichem missionarischen Dienst, sondern Gott wollte, dass wir über die ganze Stadt verteilt in unterschiedlichsten Berufen ihm dienen. So wurden unsere wöchentlichen Gebetstreffen und Zellgruppen schnell zu einer notwendigen Oase um aufzutanken und uns gegenseitig zu stärken. Es geht nicht nur darum im Alltag zu überleben, sondern auch gezielt den Platz auszufüllen, den Gott für mich vorbereitet hat. Da ist Gemeinschaft eine große Stütze.
Auch die zweite Säule „Glaube an junge Menschen weitergeben“ ist bis heute geblieben und hat sich nur auf Menschen allgemein erweitert. Nachdem die ersten Regenbogenkids immer älter wurden, drängte sich die Frage auf: Wohin mit den Jugendlichen? So fand 1994 das erste Jedidjawochenende statt. Seitdem gab es jedes Jahr 4 -6 Wochenenden. Viele Jugendliche durften wir so über Jahre im Glauben begleiten. Einige sind weiter gezogen andere sind als Mitarbeiter selbst Jedidjaner geworden.
Wenn wir auf Leitertreffen gefragt wurden, wo wir in 5 oder 10 Jahren sein wollen, konnte ich das nie so genau beantworten. Es war immer ein Gehen in kleinen Schritten. Wir wurden stets herausgefordert eine gebende Gemeinschaft zu sein. Immer wieder neu in Mitarbeiter und junge Leiter zu investieren, die dann wegziehen. Den Segen erlebe ich auf jedem größeren CE Treffen, wenn ich Leuten begegne, die einmal bei uns waren und heute in anderen Gruppen und Gemeinschaften Gott dienen.
Über viele Jahre hinweg hatten wir keine eigenen Räume. Wir waren zu Gast in verschiedenen Pfarrheimen und Privatwohnungen. Vor ca. 4 Jahren hat uns Gott dann das „Jedidjahaus“ geschenkt. Das Jedidjahaus ist ein leer stehendes Pfarrhaus, das wir angemietet haben. Es bietet uns Raum und Heimat für alle Bereiche der Gemeinschaft. Es gibt neben dem Gebetsraum auch ein Zimmer für die Jugendarbeit, die Band, zwei Räume für den Kinderdienst und eine Wohnküche.
Wir sind Gott sehr dankbar für dieses Zuhause und sind gespannt, was sich in den nächsten Jahren alles entwickelt. Neben den Diensten wie Jedidjaband und Jugendarbeit, die es von Anfang an gab, bietet vor allem die wachsende Kinderschar neue Herausforderungen. So wird es auch die nächsten Jahre nicht langweilig und wir sind gespannt, was Gott noch so alles mit uns vorhat.