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CHARIS Deutschlandtreffen 2025

Gottesdienst mit Domkapitular

Gekommen, um zu gehen

500 Gläubige richten beim CHARIS Deutschlandtreffen den Blick auf die Erneuerung des eigenen Glaubens – und der ganzen Kirche

Künzell – Kirchlicher Aufbruch beginnt im Innern ­– und geht dann mutig nach Draußen. Diese Botschaft stand im Zentrum des CHARIS Deutschlandtreffens der katholischen Charismatischen Erneuerung (CE), die sich am vergangenen Wochenende in Fulda-Künzell versammelte. Das Motto: „Komm zur Quelle – werde zur Quelle!“

Dass freudige Gläubige eine freudige Kirche hervorbringen, war eine zentrale Botschaft des jüngst verstorbenen Papst Franziskus. Er war es auch, der CHARIS gründete: die globale Dachorganisation aller charismatischen Bewegungen in der katholischen Kirche. Auf dem CHARIS Deutschlandtreffen am langen Himmelfahrtswochenende zeigte sich diese zunehmend internationale Ausrichtung nicht nur im neuen Namen, sondern auch bei gleich drei ausländischen Speakern.

Der Vortrag der Französin Julie Le Rouge, Autorin und Gründerin des überkonfessionellen Glaubensfestivals Amen-Toi, bildete den thematischen Auftakt. Die 27-Jährige gab Zeugnis davon, wie sie aus Missbrauch und Suizid-Gedanken herausfand, hin zu einer „Intimität mit Gott“. Tägliche Zeit mit Gott zu verbringen, sei unerlässlich für die Tiefe des eigenen Glaubens: „So wird aus Religiösität Beziehung“.

 

 

Zur Quelle kommen – und dann selbst sprudeln

Michelle Moran, Gemeinschafts-Gründerin und ehemalige Präsidentin der internationalen charismatischen Erneuerung, führte diese Impulse in ihrem Vortrag weiter. „Eine tägliche Bekehrung“ sei nötig, um immer wieder zur Quelle zurückzukehren. Dies sei der Schlüssel zur Transformation nicht nur des eigenen Lebens, denn Glaubensfülle führe zur Aktivität. Sie lud zu mehr Gottvertrauen ein: „Habt Mut, auf’s offene Wasser zu gehen“.

Ähnlich fasste es Andreas Keller, der in seinem Vortrag klarstellte: „Wir brauchen Gemeinschaft und Verbindlichkeit.“ Die Worte des Leiters der Stiftung Schleife (Winterthur, Schweiz), und Autors waren eine Ermutigung zu Versöhnung zwischen den Konfessionen, aber auch ein weitgreifender Appell beim Gang zur Quelle nicht den nächsten Schritt zu vergessen: anderen Menschen eine Quelle des Segens zu sein.

 

An den vier Tagen standen bei den rund 500 Teilnehmern neben den Vorträgen die tägliche Eucharistiefeier, Workshops und nicht zuletzt der Lobpreis im Zentrum, für den sich die hauseigene JUMP-Band und die Ravensburger Immanuel Lobpreiswerkstatt verantwortlich zeigten. Noch mehr Musik, Inhalt und Action gab es beim eigenen Kinderprogramm, dass die Konferenz auch für junge Familien attraktiv machte, die zahlreich vor Ort waren.

 

Die Abende mit Möglichkeit der Segnung und persönlichem Gebet führten die Teilnehmer in die Tiefe, getreu dem Motto dem Motto „komm zur Quelle“.

Jeder Tag wurde geprägt von einer heiligen Messe. Am Himmelfahrtstag ging es noch um das geisterfüllte Warten, am Freitag inspirierte der Fuldaer Domkapitular Thomas Renze die Teilnehmenden. Sonntags waren Groß und Klein in einer Familienmesse zum Abschluss versammelt. So endeten die Tage mit der Hoffnung, dass die 500 mit Mut und Freude gefüllten Quellen nun auch im Alltag und den Heimatgemeinden vor Ort zum Sprudeln kommen.

(Autor: Tobias Gayer)

 

 

Bilder: Wolfgang Rassl, Johannes Rassl, Lucia Schmid