Jesus, König der Juden?

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Messianisches Judentum, Judenchristen und Theologie jenseits der Substitutionslehre

herausgegeben von James Earle Patrick, 90 Seiten

Christliche Theologie erlebt seit den 1960er Jahren einen bedeutenden positiven Klimawandel, der jahrhundertealte antijüdische Lehren umstößt. Die Substitutions-oder Ersatztheologie war für das Selbstverständnis der Kirche von grundlegender Bedeutung, seit sie um das zweite Jahrhundert herum ihre jüdischen Gemeinden verloren hatte. Da Judentum und Christentum so viele Gemeinsamkeiten aufweisen, wurde es als notwendig erachtet, eine scharfe Grenze zwischen ihnen zu ziehen.

Doch das jüngste Wiederauftauchen messianischer Juden, authentischer jüdischer Gläubiger an Jesus, hat diese exklusive Trennung vor ernste Fragen gestellt: Wie definiert sich eine Kirche, die nicht mehr beansprucht, Israel als Gottes Volk ersetzt zu haben? Und sollte es für uns noch von Bedeutung sein, dass Jesus vom Kreuz aus als König der Juden verkündet wird?

Für dieses Buch hat ein ökumenisches Team europäischer Theologen vier Autoren eingeladen, zu beschreiben, woher wir kommen, und einen Weg vorzuzeichnen, wohin wir jetzt gehen könnten:

 

 

Prof. Jan-Heiner Tück erläutert die Bedeutung der gegenwärtigen akademischen Wieder-entdeckung des Judeseins Jesu im Schatten der Shoah (Holocaust) und des christlichen Antijudaismus.

 

P. Dr. Johannes Cornides blickt auf 2000 Jahre Kirchengeschichte und Theologie zurück und zeigt einige der Defizite auf, die durch den Verlust jüdischer Identität und Perspektiven entstanden sind.

 

Rabbiner Dr. Mark Kinzer erschließt einige übersehene Details in den Evangelien, um die jüdische Identität der Menschheit Jesu und seine tiefgreifende, anhaltende Bedeutung für die Christologie besser zu verstehen.

 

Ann Friemel stellt die Höhepunkte der Schriften von Msgr. Dr. Peter Hocken zur Ekklesiologie zusammen, um aufzuzeigen, wie die Heilung dieser tiefsten Wunde in der Kirche das Potenzial hat, die verschiedenen späteren Spaltungen im Leib des Messias zu versöhnen.