In der Anfangszeit unseres Gebetskreises in Landau war wirklich zu spüren, dass wir einen liebevollen Umgang untereinander pflegten.
Zwei leibliche Schwestern kamen eines Tages auf uns zu, und fragten: „Können auch wir in eure Gemeinschaft kommen?“ Später sagten sie, ihnen wäre dieser liebevolle Umgang aufgefallen und das hätte sie angezogen.
Auf die Dauer gelingt es nicht immer einander so zu lieben, da man ja mit der Zeit die Fehler und Schwächen der Geschwister kennt.
Einander zu lieben, da gehört natürlich einiges dazu:
Da sollte man jeden respektieren, gelten lassen, schauen, dass es ihm gut geht, einander helfen, Zeit schenken,
trösten, nicht gleich beleidigt sein, zeigen, dass man sich über seine Gegenwart freut und auch den zu lieben, der nicht so liebenswert sogar schwierig ist.
Das alles gelingt uns nicht immer und auch nicht bei Jedem.
Wir können die Liebe, die wir dafür brauchen nicht selber machen, aber wir dürfen Gott immer wieder bitten, dass er uns Seine Liebe schenkt,
denn wir haben nur Liebe und die geht uns oft aus, Gott aber IST die Liebe.
Gott hat uns aufgetragen: „Liebet einander.“, Joh. 15.17
Das folgende Gedicht von Gisela Baltes könnte für uns alle eine Hilfe zur gelebten Nächstenliebe sein:
Nächstenliebe Mt. 12,31
Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du. (Martin Buber)
„….er ist wie du.“
Das ist vielleicht der Schlüssel zu dem Gebot,
das auf den ersten Blick hin fast unerfüllbar erscheint.
Die Liebe, die sich nicht erzwingen lässt, bahnt hier Verständnis einen Weg.
Denn, wenn mein Nächster ist wie ich, hat – wie ich –
er Fehler, Schwächen, Blößen, dann hat er Hoffnungen und Träume,
den Wunsch verstanden und geliebt zu werden.
Die ungeliebte Fremdheit wird vertraut.
Du bist wie ich. Ich bin wie du.
Und beide tun wir uns bisweilen schwer, uns selbst zu lieben, wie wir sind.
Das wird uns helfen, wenn wir hören: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
(aus dem Stundenbuch MAGNIFIKAT)
Eine Vision für die Zukunft wäre:
Das Wort „Seht, wie sie einander lieben!“ sollte ein Markenzeichen unserer CE werden.
Franziska Stern