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„Vater, mach uns eins“

CE-Pfingstfeier 2 klein

Gelb, Rot, Blau, Grün, Lila, Organe – die Fähnchen in verschiedenen Farben bedeuteten weitaus mehr als ein schönes, buntes Bild beim Gottesdienst in der Oberkirche. Zeigten sie doch die Vielfalt an Konfessionen und Denominationen, die bei dieser Pfingstfeier vertreten waren. Nicht vergessen haben wir dabei auch diejenigen, die noch auf der Suche sind, sowie die Besucher, die (noch) nicht getauft sind, aber die frohe Botschaft schon gehört und im Herzen angenommen haben.

 

Zu der großen Vielfalt trugen die über dreißig Flüchtlinge unter den schätzungsweise 250 Gästen bei. Daher sangen wir das Lied „Vater, mach uns eins“ nicht nur in Deutsch, sondern auch in Arabisch. Wir hielten unsere Fähnchen hoch und fassten uns an den Händen – ein starkes Zeichen der Einheit.

Vorangegangen war ein Videoclip mit einer Botschaft von Papst Franziskus: Es ist der Heilige Geist, der für „Bewegung“ in der Kirche sorgt, für „Einheit“ unter den Christen. Dies hatte der Heilige Vater in einer Frühmesse im Mai vergangenen Jahres betont, ausgehend von der Lesung aus der Apostelgeschichte, die das erste Apostelkonzil schildert.

Abbé Richard Tine, Zelebrant des Gottesdienstes, hob in seiner Predigt ebenfalls die Bedeutung der Einheit hervor. Bereits Platon und andere griechische Philosophen hätten erkannt: Das Universum ist als harmonisch funktionierende Einheit gedacht. Wir Christen wissen durch den Glauben, dass das auf unseren dreieinigen Gott zurückzuführen ist, betonte Pater Richard. Trotz aller unserer Unterschiedlichkeit wolle Gott die Einheit unter uns Christen. Dies könne aber nicht heißen, einfach alles zu akzeptieren, denn das ergäbe keine Harmonie, so der Geistliche.

Bei den Fürbitten schließlich folgten fast alle Besucher der Einladung unseres Diözesansprechers Klaus Kühnel, sich vor dem Altar um eine herzförmige Kerze mit drei Dochten zu versammeln – Symbol für das Herz Jesu – und gemeinsam für sich um die Kraft des Heiligen Geistes zur Einheit zu beten. Der Gedanke dabei: Einheit braucht Kraft zur Vergebung, zur Veränderung und zum Vorangehen – die Kraft der Liebe Gottes.

Den Anstoß für diese Umsetzung hatte ein bildhafter Eindruck gegeben, den Barbara Lösel vor zwei Jahren im Gebet von Gott gezeigt bekommen hatte. In diesem Bild ging es darum, dass der Leib Christi aus Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Denominationen besteht, die sich Jesus und seiner Liebe ganz zuwenden.

Der Heilige Geist und das Pfingstereignis standen natürlich auch beim Kinderprogramm im Mittelpunkt. Die Jungen und Mädchen unterschiedlicher Nationalität hörten davon, wie der Heilige Geist durch die Jünger zu Menschen aus verschiedenen Ländern gesprochen hatte – so, dass jeder sie in seiner Muttersprache hatte reden hören. Als kreative Umsetzung malten die Kinder Fahnen verschiedener Länder.

Wie immer war dem Gottesdienst ein Kaffeeempfang vorausgegangen – wegen des ungemütlichen Wetters diesmal weitgehend im Foyer der Oberkirche. Doch dies tat der Freude an Begegnungen und Gesprächen keinen Abbruch.