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Missionsreise auf die Philippinen

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Die leidvolle Vergangenheit der Kinder war deutlich spürbar zum Beispiel in den ängstlichen Reaktionen beim Hochheben oder im herzzerreißenden Weinen während des Ruhens im Geiste.

Die nächsten Begegnungen mit Menschen waren die abendlichen Evangelisationsveranstaltungen in der „Kirche“, die mehr einer Lagerhalle ähnelte. Ein Eisbrecher (eigentlich Sorgenbrecher) war das Lied „God´s not dead“. Es öffnete die Herzen der Versammelten und Ma´am Jutta konnte in ihrer frischen Art die klare Botschaft des Herrn verkünden. Der erste Abend stand unter dem Fokus Ermutigung, Erfrischung und Erneuerung der Herzen. An den weiteren Abenden ging es vor allem darum, wer ist Jesus für uns, Versöhnung und Wiederherstellung.

Die Teilnehmer der Veranstaltungsreihe kamen aus einem großen Umkreis von bis zu 100 km. An den Vormittagen wurden sie von Sir Robert unterwiesen zum Thema Prophetie mit praktischer Übung. Ma´am Sonja zeigte auf, dass unsere Gedanken und Vorstellungen über unser eigenes Leben mit Gottes Weisheit durchdrungen und verändert werden müssen.

Das Alltagsleben ist gekennzeichnet durch Einfachheit, ja Armut. Das Wasser musste mit der Handpumpe an die Oberfläche gebracht werden, wo es für Körperpflege und Wäschewaschen verwendet wurde. Selbstverständlich sitzen Pastoren, Schüler, Veranstaltungsteilnehmer bei den alltäglichen Waschaktionen beieinander. In der „Küche“, eine offene Feuerstelle unter einem Wellblechdach, wird zu allen Mahlzeiten Reis gekocht.

Die Vegetation dieses Landstriches war dagegen üppig. Cocospalmen überragen alle anderen Bäume und Gewächse, wie Papaya und Avocados. Die hohen Lufttemperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit hat zu unangenehmer Schweißabsonderung geführt. Als Gäste waren wir privilegiert und wohnten in Schlafräumen mit einer Klimaanlage.
Der zweite Teil der Missionsreise führte uns zu den Bibelschülern, die am selben Ort ihre Studien absolvieren und als Pastoren in den Gemeinden ihren Dienst tun.

Sir Robert, zuhause Lehrer an beruflichen Schulen, musste sich umstellen, denn es gab weder eine Tafel, noch Beamer oder Whiteboard. Er musste sich auf die Anfänge der Pädagogik besinnen und zur Anschauung Gegenstände suchen, die das Wort verdeutlichten und den Lernerfolg sicherten. Auf die Finger seiner Hand schrieb er die Buchstaben: 
T – R – U – S – T, dies waren die Anfangsbuchstaben für eine Gebetsform um immer im Fluss des Heiligen Geistes zu leben. Thank you – Reign in me – Use me – Strengthen me – Teach me.

Zum Thema Partnerschaft fand er in seinem Zimmer Stofftiere, die seine Ausführungen lebendig machten. 
Ma´am Sonja, die Bankangestellte, motivierte die Schüler und Schülerinnen zum Lobpreis mit Musik und Tanz und anschaulicher Demonstration des Satzes: “Ich liebe dich.” Faszinierend war das Ergebnis nach Lehre und Aufforderung ein neues Lied bzw. –text zu schreiben oder einen Liebesbrief zu verfassen. Ohne Scheu sangen oder lasen sie ihre „Kunstwerke“ vor.

Es waren eigentlich nicht viele Stunden, die wir mit den Bibelschülern zusammen gestalteten, dennoch erlebten wir eine Offenheit, Herzlichkeit und Wärme, die man sonst kaum findet. Auch ganz lebenspraktische Dinge durften wir vermitteln. Ma´am Sonja hat für die Jungs Krawatten mitgebracht, Sir Robert konnte aus der Verlegenheit helfen, den Krawatten auch einen schönen Knoten zu verpassen.

Wenn wir gefragt werden, hat sich denn diese weite Reise (17 Stunden reine Flugzeit) gelohnt?
Es gibt nur eine Antwort: JA.

Wir durften erfahren, dass wir nur wenig geben können, dass aber in diesem Wenigen machtvoll der Herr wirken kann. Ein Mädchen erzählte zum Beispiel, als Bruder Robert für sie betete, ist sie von einem intensives Licht umgeben worden und hat einen tiefen Frieden erlebt.

Viele Geschwister gaben uns für dieses Projekt Geld mit. Bei der Übergabe der mitgebrachten Finanzen wurde gleich eingeladen zum ersten Spatenstich für eine Küche. In einer vorbereitenden Gebetszeit erhielt ein Beter das Bild, dass wir drei „Vögel“, wie bei Zugvögeln, uns in Spitzenposition immer wieder abwechseln. So durften wir diesen Einsatz auch erleben, und aus der großen Gnade Gottes für uns und den Menschen, denen wir dienen durften, in Fülle schöpfen.

Robert Mößlang ist stellvertretender Diözesansprecher in der CE Augsburg. 
Wer ihn kontaktieren möchte: robert@joh3-16.de

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