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Gerecht gemacht durch den Glauben

cantalamessa

Römer 3,21-26: „Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetzt die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von den Propheten: die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus, offenbart für alle, die glauben. Denn es gibt keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden, die früher, in der Zeit seiner Geduld, begangen wurden; er erweist seine Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, um zu zeigen, dass er gerecht ist und den gerecht macht, der an Jesus glaubt.“

Im Jahr 1999 gab es eine Übereinkunft zwischen der Katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund. Ich war zu der Zeit im Petersdom zu einer feierlichen Vesper, als Johannes Paul II. und der Erzbischof von Uppsala diese Übereinkunft unterzeichneten. In diesem Dokument steht, dass wir übereingekommen sind über dieses Thema. Dass wir nicht in allen Punkten übereinstimmen, aber über das Wesentliche. Ich erinnere mich, dass Johannes Paul II einen Satz in diesem Dokument besonders unterstrich. Es war folgender: „Jetzt ist der Moment gekommen, wo aus der Lehre der Rechtfertigung durch den Glauben kein Kampfobjekt mehr gemacht werden soll, sondern dass diese allen Christen jetzt als eine gelebte Erfahrung vermittelt werden sollte“.

Von dem Moment an habe ich es als meinen kleinen Beitrag angesehen, den Getauften zu helfen, eine gelebte Erfahrung dieser Lehre zu machen. Wir Katholiken haben aus geschichtlichen Gründen immer wieder Angst gehabt vor dieser These.

Ich habe bis dato nie eine Meditation über diesen Text aus dem Römerbrief gehört. Aber die gleiche Gefahr besteht auch für die lutherischen Brüder und Schwestern. Da ich aber auch von diesen häufig eingeladen werde, um vor ihnen zu sprechen – einmal habe ich Einkehrtage für 70 lutherische Pastoren gehalten, zwischen uns gibt es eine große Freundschaft – das hat mir erlaubt, auch ihr Problem zu betonen: Das Problem ist, aus diesem Thema eine schöne theologische These zu machen, die unter den Theologen diskutiert wird. Während der Heilige Paulus diesen Brief jedoch nicht geschrieben hat, um eine theologische Diskussion auszulösen; vielmehr hat er diesen Brief an die einfachen Christen von Rom geschrieben, viele von diesen konnten nicht einmal lesen und schreiben. Der Römerbrief ist ein Brief für alle.


Was sagt der Apostel Paulus in diesem Text?

Die Diskussionen ranken sich um den Ausdruck der „Gerechtigkeit Gottes“. Dieser Ausdruck wurde oft falsch interpretiert. Nicht immer. Der heilige Augustinus hat genau dieselben Worte benutzt, die auch später Luther gebrauchte. So sagt z.B. der heilige Augustinus, dass die Gerechtigkeit Gottes, die Gerechtigkeit ist, mit der Gott uns gerecht macht. Ebenso wie der Ausdruck „Heil Gottes“ bedeutet, dass es das Heil ist, mit dem Gott uns rettet. Im Laufe der Zeit, wurde dieser Ausdruck jedoch mehr im moralischen Sinne verstanden. So klang das Wort Gerechtigkeit, wie eine Strafe. Als würde Gott die Gerechtigkeit widerherstellen, indem er straft. Luther sagte, als er den wahren Sinn dieses Ausdrucks verstand, empfand er es, als habe er das Tor zum Paradies entdeckt. Er empfand sich wie einen neuen Menschen.


Was hatte er entdeckt?

Er hat entdeckt, dass die Gerechtigkeit Gottes der Akt ist, mit dem Gott ohne Schuldzuweisung und ganz frei den Menschen für gerecht erklärt. Wir Katholiken sagen „gerecht macht“. Das ist noch ein Unterschied, der zwischen den Protestanten und Katholiken bleibt. In der lutherischen Version handelt es sich um eine Gerechtigkeit, die dem Menschen zugesprochen wird, ihn aber nicht innerlich gerecht macht. Laut den Protestanten bleibt der Mensch immer zugleich Gerechter und Sünder. Das ist die diskutierte These. Heute gibt es sehr viele Protestanten, die ebenfalls sagen, dass Gott uns nicht nur gerecht erklärt, sondern uns gerecht macht. Wir sind der Tempel des Heiligen Geistes und eine neue Schöpfung. Das ist also die Botschaft des heiligen Paulus.

Ich frage mich, wie Luther heute wohl die Rechtfertigung durch den Glauben predigen würde?

Ich glaube, er würde auch heute mit großer Kraft darüber sprechen, aber er würde es nicht mehr in Abgrenzung zu den guten Werken tun. Das ist überwunden. Überwunden in dem Sinn, dass wir nicht gerecht gemacht sind aufgrund unserer guten Werke, jedoch sind wir auch nicht gerecht ohne die guten Werke. Würde er heute predigen, so würde er über die Rechtfertigung im Glauben im heutigen Kontext predigen, wo der Mensch glaubt, dass er sich allein gerecht machen könne. Viele Formen der heutigen Religiosität, z. B. des New Age, gründen auf der Meinung, dass der Mensch kein Heil von außen braucht, sondern sich aus sich selbst heraus heilen könne.

Das hilft uns vielleicht das wahre Vorhaben des heiligen Paulus zu entdecken. Der hl. Paulus will uns sagen, dass wir gerecht gemacht sind durch den Glauben an Jesus Christus. Durch die Gnade Christi sind wir gerecht. Insofern müsste heute der Akzent mehr auf dem Wort „Christus“ liegen. Die aktuelle Frage heutzutage ist nicht, in welcher Weise der Mensch gerecht wird. Die moderne Fragestellung ist vielmehr: Brauchen wir Christus – ja oder nein? Das betrifft Protestanten wie Katholiken gleichermaßen.

Das ist es, was das Christentum von allen anderen unterscheidet. Alle Religionen beginnen damit, den Gläubigen zu sagen, was sie tun müssen. Das können intellektuelle Spekulationen wie im Hinduismus sein, das können asketische Verzichte sein, wie im Buddhismus, oder die fünf berühmten Werke, der Besuch in Mekka, Almosen… alle Religionen beginnen damit zu sagen, was man tun muss, um gerettet zu werden. Das Christentum nicht. Es beginnt damit zu sagen, was Gott getan hat, um den Menschen zu retten. Das Christentum ist die Religion der Gnade. Am Anfang steht das Geschenk, nicht die Pflicht. Es gibt Gebote, aber sie stehen an zweiter, nicht an erster Stelle. Die erste Ebene ist die Gnade. „Darin besteht die Liebe“, sagt Paulus, „nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt.“ Wir lieben, weil er uns geliebt hat. Es gibt also die Gnade. Die Pflichten gehen aus der Gnade hervor. Sie sind gleichsam die Antwort auf die Gnade Gottes. Das ist eine revolutionäre Botschaft. Die Menschen haben sich den Weg zu Gott immer wie eine Pyramide vorgestellt. Man muss diese erklimmen, um zum Gipfel zu kommen, um dort mit Gott sprechen zu können. Das Christentum ist wie eine auf den Kopf gestellte Pyramide: Gott ist auf die Welt gekommen und mit ihm zusammen erklimmen wir den Gipfel.

Wer hat diese Botschaft in die Welt gebracht?

Wenn es Paulus wäre, dann hätten diejenigen Recht, die sagen, dass Paulus der Gründer des Christentums ist. Aber nicht Paulus ist der Ursprung, sondern Jesus. Paulus tut nichts anderes als in allgemeine ausgearbeitete Begriffe zu übersetzen, was Jesus in seinem Stil mit Gleichnissen und kurzen Sätzen sagt. Wo findet sich im Evangelium Jesu die Lehre von der Rechtfertigung im Glauben?

In Markus 1,15 wird die grundlegende Botschaft berichtet, die Jesus verkündet hat. Dort heißt es: „Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa. Er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“

Hier braucht es eine Erklärung. Denn dieses Wort Jesu ruft in uns einen ganz anderen Gedanken hervor. Wenn wir Katholiken dieses Wort am Aschermittwoch verkündet hören, bedeutet es für uns den Beginn der Bußzeit. Das ist jedoch ein totales Missverständnis des Evangeliums. Vor Jesu Geburt bedeutete Bekehrung, umzukehren. Das hebräische Wort, mit dem dies ausgedrückt wird ist „Teschuwa“ und die Vorstellung ist die, dass der Mensch durch die Sünde Gott den Rücken zugewandt hat. Also muss er sich umdrehen, umkehren, zum Gehorsam gegenüber dem Gesetz zurückkehren. Das ist die Idee der Umkehr bis zu Johannes dem Täufer. Als Jesus diesen Begriff verwendet – im Griechischen metanoia – ist der Sinn umgekehrt. Nicht weil Jesus den Sinn der Worte änderte, sondern weil er die Wirklichkeit ver-änderte. Jetzt bedeutet Umkehr nicht mehr, ‚sich umdrehen‘, sondern ‚einen Sprung nach vorne tun‘ und in das Reich eintreten, das frei macht.

Die Menschen haben ihr Leben nicht geändert. Sie sind dieselben wie vorher. Aber Gott hat etwas verändert. Er hat in der Fülle der Zeit seinen Sohn auf die Erde gesandt. Deswegen besteht das Heil darin, die Gnade Gottes anzunehmen. ‚Bekehrt euch!‘ und ‚Glaubt!‘, sind nicht zwei verschiedene Dinge, sondern ein und das selbe. ‚Bekehrt euch!‘ heißt ‚Glaubt!‘.

Das ist die grundlegende Botschaft, die Jesus am Anfang des Evangeliums verkündet. Das macht aus dem Evangelium die Frohe Botschaft. Wenn bekehren nur heißen würde, das Leben zu verändern und Buße zu tun, dann wäre es eine nützliche Botschaft, sehr streng, aber nicht frohmachend. Das Wort Evangelium an sich heißt schon „Frohe Botschaft“, denn es ist die Botschaft der Gnade Gottes. Im Evangelium wiederholt Jesus diese Botschaft ganz oft.

Das christliche Heil können wir uns wie einen Händedruck vorstellen. Von der einen Seite kommt die Hand Gottes, die dem Menschen das Heil anbietet. Diese Hand heißt Gnade. Von der anderen Seite, von uns aus, muss eine Hand ausgestreckt sein, die diese Gnade aufnimmt. Das ist der Glaube oder die Freiheit. So kommt das Heil wie ein Händedruck zwischen Gott und dem Menschen. Das wesentliche ist also der Glaube. Alles, was Gott von unserer Seite erwartet, ist der Glaube.

Aber welchen Glauben? Der Glaube hat viele Gesichter. Es gibt den Glauben, der intellektuell zustimmt, oder auch der Glaube, der wie das blinde Vertrauen in Gott ist. Der Glaube, von dem hier die Rede ist, ist der Glaube, der in einer Art Aneignung existiert. Der Glaube, der sich das Geschenk Gottes aneignet. In Italien gibt es ein Verbrechen, das die unrechtmäßige Aneignung betrifft, z.B. wenn sich jemand öffentlicher Gelder bedient. Wenn dies ans Licht kommt, führt das ins Gefängnis. Zu dieser Art Aneignung lädt Gott uns täglich ein: uns etwas anzueignen, was uns nicht gehört, was wir nicht verdient haben, uns also unrechtmäßig aneignen. Diese Idee war Paulus sehr wichtig. Aber sie war auch so allgemein in den besten Zeiten des Evangeliums. Bevor er an die Römer schrieb, hat er eine persönliche Erfahrung gemacht. Er hat am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, sich gratis zu retten. Dazu müssen wir das dritte Kapitel im Philipperbrief lesen, wo Paulus uns von der wichtigsten Erfahrung seines Lebens berichtet, dem Geschehen, das sein Leben in zwei Teile geteilt hat: „Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen, so könnte ich es noch mehr. Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz, verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt.“

An diesem Punkt könnte man den Heiligsprechungsprozess für Paulus einleiten. Das ist, als wenn er sagen würde, ich bin getauft am achten Lebenstag, ich gehörte zur Katholischen Kirche, zum Volk des Bundes, ich war Pharisäer – das ist, als wenn man heute sagen würde, ich gehörte zu dem strengsten Orden in der Katholischen Kirche. Ich beachtete und verfolgte ganz perfekt alle Vorschriften und war untadelig, was die Gerechtigkeit der Befolgung der Gesetze betrifft. Aber hören wir, wie der Text weitergeht: „Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr, ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Jesu Christi meines Herrn alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die aus dem Glauben an Christus kommt. Die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.“

Hier spricht er von seiner Erfahrung. Im Leben fast aller Menschen, gibt es ein Ereignis, dass das Leben in zwei Teile teilt. Für die Verheirateten ist es für gewöhnlich der Zeitpunkt der Heirat. Das Leben wird geteilt in vor und nach der Hochzeit. Für uns Priester ist es die Priesterweihe. Wir sagen vor und nach der Priesterweihe. Und Paulus sagt, es gibt ein einziges Geschehen, das wirklich das Leben in zwei Teile teilt, das wirklich ein Vorher und ein Nachher schafft, und das ist die persönliche Begegnung mit Jesus als meinem Herrn.

Ein Kirchenvater, der heilige Johannes Chrysostomos, drückt dies in einem Bild aus: Stell dir vor, dass in einem Stadium ein Gladiatorenkampf stattfindet. Ein Gladiator hat den Tyrann der Stadt angegriffen und ihn schließlich unter Blut und Wunden besiegt. Du warst auf dem Zuschauerrang, hast weder Blut noch Wunden davon getragen, aber wenn du innerlich so sehr auf Seiten des Helden bist, dass du die Leute um dich herum für ihn begeisterst, wenn du so ein Fan bist, dass du seinen Sieg gleichsam wie deinen eigenen Sieg ansiehst, dann sage ich dir, dass du Teil hast an dem Sieg dieses Helden. Wenn dieser Held, die Siegeskrone, die er verdient hat, gar nicht braucht, was wird er tun? Er wird sie seinem Fan schenken. So geschieht das christliche Heil. Jesus ist der Held, der am Kreuz den Tyrannen besiegt hat. Er hat gesiegt. Wenn du Jesus anschaust und dich im Glauben mit ihm vereinst und seinen Sieg als deinen Sieg betrachtest, dann bist du geheilt.

Ein anderer Kirchenvater, der Heilige Kyrill von Jerusalem sagte, dass die Gerechten des Alten Testaments nur nach einem wirklich langen und mühevollen Weg das Ziel erreichten, von Gott angenommen zu sein. Aber das, was sie durch einen langen Dienst erreichten, schenkt Gott dir in weniger als zwei Minuten, denn – und da zitiert er den Heiligen Paulus, Römer 10,9: „Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und im Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, dann bist du gerettet.“

Der Heilige Bernhard spricht in einer Predigt über das, was ihm fehlt. Er spricht nicht von Geld oder Gesundheit, sondern von Heiligkeit. „Was mir fehlt, das eigne ich mir aus der geöffneten Seite Christi an.“ Und er benutzt ein noch stärkeres Wort: „usurpieren“ – das entspricht wieder der unrechtmäßigen Aneignung. Der heilige Bernhard benutzt wirklich dieses Wort – „Ich eigne mir unrechtmäßig an aus der Seite Christi. Ich erkläre, dass meine Verdienste die Barmherzigkeit Gottes ist.“

Ich sagte am Anfang, dass das Wichtigste von der Lehre der Gerechtmachung darin besteht, eine lebendige Erfahrung zu machen. Was können wir tun, dass wir das erfahren, was Luther erfahren hat? Wir Katholiken und auch die lutherischen Geschwister haben eine bevorzugte Möglichkeit: das sind die Sakramente. Denn in den Sakramenten eignen wir uns die Gerechtigkeit Christi an.

Wenn ich in Rom über dieses Thema spreche, dann bringe ich folgendes Beispiel: Auf dem Hauptbahnhof gibt es viele Obdachlose. Stellt euch vor, dass sich eines Tages folgende Nachricht verbreitet. Auf der Via dei Condotti – das ist die Straße, wo es die Luxusgeschäfte in Rom gibt – gibt es einen Geschäftsbesitzer, der aus einem unbekannten Grund all diese Obdachlosen einlädt in sein Geschäft zu kommen, ihre dreckigen Kleider abzulegen, ausgiebig zu duschen und dann die schönste Kleidung zu wählen, die sie finden können und in dieser wieder zu gehen, ohne bezahlen zu müssen. Die Menschen reagieren sehr skeptisch. Sie denken, so etwas kommt doch niemals vor. Und dann sage ich: Ja, das geschieht nicht unter den Menschen, aber das ist es, was jeden Moment zwischen Gott und den Menschen geschehen kann. Wir sind diese Obdachlose, die dreckige Lumpen tragen. Wenn wir zu den Sakramenten gehen, besonders zur Beichte, dann lassen wir die Lumpen beiseite und nehmen eine Dusche im Blut Christi und erheben uns und sind bekleidet mit dem Mantel der Gerechtigkeit. Das hat Jesus für uns getan. Unser Glaube ist etwas Unglaubliches und Enormes. Wenn die Menschen doch diesen Schatz erkennen würden, den Jesus auf die Erde gebracht hat! Wir sind hier privilegiert, und ich weiß, dass viele Menschen meinen, sie seien privilegiert. Aber wir sind es wirklich, denn wir kennen den Sinn des Lebens. Jesus ist gekommen, um uns die Türen des Paradieses aufzuschließen. Keine menschliche Situation kann uns erdrücken, denn auch in der schwierigsten Situation haben wir Jesus bei uns. „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.“

 

Dieser Vortrag hat Pater Cantalamessa im Rahmen einer Glaubens- und Begegnungswoche im Juni 2014 in der Pfarreiengemeinschaft Königswinter gehalten.