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Familienfreizeiten – Orte der Gemeinschaft und des Glaubens

Pilgerhaus

Start ist Freitagabend:

Ein lebendiger Lobpreis und eine ungezwungene Atmosphäre öffnet die Herzen der Teilnehmer. Besonders moderne Kinder- und Jugendsongs mit sehr viel Bewegungsaktivität bringt viel Freude. Geistliche Inhalte werden ganz beiläufig in diesen Liedern transportiert und auf eine gute Weise weitergegeben. Gemeinsame Gesellschaftsspiele am ersten Abend lockern die Atmosphäre auf und beleben die Kommunikation untereinander.

Das gemeinsame Herrichten der Mahlzeiten ist nicht lästige Arbeit, sondern ein Dopingmittel für Gemeinschaft. Es ist mit Freude zu sehen, wie sorgfältig und kreativ die Mahlzeiten zubereitet werden und der Tisch gedeckt wird. Selbst beim gemeinsamen Aufräumen ist jede Hand aktiv und ohne Murren dabei.

Samstag:

Der neue Tag startet nach dem Frühstück mit einem gemeinsamen Lobpreis und einer thematischen Beschäftigung mit dem Thema “Freiheit”. Dazu nehmen wir Bezug auf einen Text aus der Apostelgeschichte Kapitel 12, in dem es um die Befreiung des Apostels Petrus aus dem Gefängnis geht. Das übernatürliche Handeln Gottes wird sehr deutlich vor Augen geführt, denn selbst mehr als ein Dutzend Soldaten können die Befreiung des Petrus nicht aufhalten. Ein Engel des Herrn führt den Apostel einfach durch die Wachen hindurch, selbst Petrus ist davon überzeugt, dass er träumt. Erst als er wieder auf seine Gemeinde trifft, die betend für ihn einsteht, nimmt er die Realität des Geschehens wahr.

Im Nachspielen dieser Szenen wird uns deutlich, wie außergewöhnlich dieses Handeln Gottes ist. Uns wird klar, wie sehr wir in der heutigen Zeit verhaftet sind, denn die junge Urgemeinde geht grundsätzlich davon aus, dass ein Eingreifen Gottes durch Gebet absolut möglich ist. Es beschämt uns ein wenig, dass wir diese Realität in unserem Alltag so wenig vor Augen haben.

Wir denken darüber nach wo wir in Unfreiheit leben, wo wir geknebelt und gefesselt in unserem eigenen Gefängnis sitzen und unsere eigenen Wächter vor die Tür gestellt haben. Diese heißen in unserem Alltag: Einsamkeit, Selbstzweifel, Krankheit, Ausgrenzung, Leitbilder unserer Gesellschaft, die uns buchstäblich in Gebundenheit bringen. Freiheit hingegen finden wir in Ehrlichkeit, Vergebung, Liebe in der Annahme Gottes. Wir sind beeindruckt von der Intensität der Beiträge unserer jungen Teilnehmer. Die brauchen am Nachmittag aber etwas Action und gehen Kegeln und Bogenschießen. Andere suchen Entspannung in einem Spaziergang oder einer persönlichen Zeit mit Gott.

Am Abend treffen wir uns in einer gemeinsamen heiligen Messe. In der Eucharistie bringen wir uns selbst als Kinder Gottes ein und lassen uns die Menschenfreundlichkeit und freimachende Liebe des Vaters schenken. Abschließend brauchen wir Austausch in gemütlicher Runde um Erlebtes und Lebensgeschichten zu reflektieren, dazu aktuelle Themen anzusprechen. Manchmal wird es dann noch sehr persönlich und intensiv, ein Schritt in die Freiheit passiert. Spät in der Nacht geht es dann ins Bett, einfach weil die Zeit so kurz ist.

Am Sonntagmorgen gehts weiter:

Die persönlichen Erfahrungen finden im kreativen Gestalten auf Leinwand Ausdruck. Jeder Teilnehmer darf für sich ein Bild in Kreide, Wachs oder Wasserfarbe anfertigen. Es ist erstaunlich wie intensiv sich besonders die Jugendlichen und Kinder mit diesem Medium auseinandersetzen. Die Zeit bis zum Mittag ist fast zu kurz, um all die Ideen umzusetzen, die sich im Tun weiter entwickeln. Zuhause werden diese kleinen Werke eine bleibende Erinnerung an das Wochenende darstellen.

Schließlich ist Abschied: Es ist ein wichtiges Ritual, das ausgiebig gelebt werden muss. Wir sprechen uns gegenseitig den Segen Gottes zu und hoffen, dass wir uns bald im Sommer zu unserer Familienfreizeit an der Ostsee wiedersehen. Manch einer ist traurig, denn die Zeit vergeht viel zu schnell. Dennoch geht es hoffentlich gestärkt – mit Jesus – zurück in den Alltag, Beruf und Familie.

Fazit:

Wie es sich schon vermuten lässt haben wir ein gutes segensreiches Wochenende erlebt, haben Beziehungen gebaut, den Heiligen Geist in Lobpreis und Anbetung erfahren und uns ein wenig entspannt. Der Leiter ist natürlich etwas müde, aber dennoch sehr gestärkt, denn er weiß, wie wertvoll die Früchte sind, die an diesem Wochenende gewachsen sind. Er spürt, dass diese Freizeiten ein wichtiger Ort sind, Menschen mit der Realität Gottes in Kontakt zu bringen und das Wirken des Heiligen Geistes in einer positiven ungezwungenen Atmosphäre erfahrbar zu machen. So sei jeder ermutigt, der Verantwortung für eine Gebetsgruppe, einen Hauskreis hat; oder in einer Gemeinde aktiv mitgearbeitet, Zeit zu investieren, damit Menschen aus dem Alltag heraus in eine geistliche Atmosphäre hinein genommen werden und das Evangelium von Jesus Christus lebendig wahrnehmen können. ER ist das absolute Zentrum, es geht letztlich immer um IHN der uns frei gemacht hat!!

Werner Nolte