Gott gab es schon in meinem Leben, aber nur dann, wenn ich Ihn „brauchte“. In diesen Jugendjahren und als junge Erwachsene lernte ich verschiedene geistliche Bewegungen kennen. Ich war eine Suchende, immer unterwegs, immer getrieben. Ich wechselte öfters meine Arbeitsplätze von einer Stadt in die andere. Bei meiner Suche nach Gott lernte ich bei einem Glaubensseminar meinen Mann kennen. Ein halbes Jahr nach unserer Hochzeit erkrankte ich an Krebs, 2 Jahre später bildeten sich Metastasen. Ich ermüdete oft sehr schnell und wusste nicht, wie ich meine Alltagsaufgaben bewältigen sollte. Zu dieser Zeit war es mir selbst nicht möglich zu beten. Ich wusste aber um das intensive Gebet von meiner Mutter und meinem Opa. Das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag“ gab mir in dieser Zeit Kraft und Zuversicht.
Ich ging zu einer Christin in alternative Behandlung. Bei einem Treffen zeigte sie mir das Bild von Michelangelo „ die Erschaffung des Adam“. Der Finger Gottes streckt sich Adams Finger entgegen und führt ihn ins Leben. Gott hat durch diese Krankheit mir viele Dinge gezeigt, die in meinem Leben falsch gelaufen sind. Er hat im Laufe der Zeit nicht nur meinen Körper geheilt sondern auch meine Seele.
1989 nahm ich an einem mehrwöchigen Glaubensseminar „Jesus, der Freund deines Lebens“, teil. Am Ende dieses Seminars gab es ein Angebot, dieses „Ja“ der Freundschaft mit Jesus vor anderen auszusprechen. Damals habe ich die Liebe Gottes erfahren und war bis in die Tiefe meines Herzens erfüllt von dieser Liebe. Dies war der Beginn eines Neuwerdens in Jesus Christus. Ich fand Anschluss an eine charismatische Gebetsgruppe, um dieses Leben und die Erfahrungen mit Gott mit anderen zu leben und zu teilen.
Irene