Geplant und veranstaltet wurde das Joshua Camp von der Katholisch-charismatischen Gemeinschaft “Sion Community” (als Antwort auf den Ruf der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales) mit dem Ziel, junge Christen aus der ganzen Welt zusammenzubringen und um ein Glaubensfest zu veranstalten, das während eines so großen internationalem Sportevents eine fröhliche Christenheit und gelebten Glauben repräsentiert. Dieses Event war eine Möglichkeit für junge Menschen aus der ganzen Welt, in verschiedenen Projekten (z.B. Gastfreundschaft, Evangelisation, Nightfever…), die über die ganze Stadt verteilt waren, für andere Menschen dazu sein und ihnen zu dienen.
Untergebracht war das Camp in einer Schule in Upton Park, nur ca. 20 Gehminuten vom Olympia Park entfernt. Die ersten drei Tage waren campinterne Tage, in denen man sich gegenseitig kennengelernt hat und der Teambildungsprozess der international zusammengewürfelten Teams gefördert und die Zeit intensiv für die Vorbereitung der Teilnehmer auf die „Outreaches” (Einsätze) genutzt wurde. In der Regel liefen die Vormittage im Camp immer nach dem gleichen Schema ab. Nach dem Frühstück begann das Programm mit einer Lobpreiszeit, gefolgt von Lehren, evtl. Zeugnissen über die vergangen Erlebnisse bei den Outreaches und Gebet in Kleingruppen, um dann mit einer feierlichen Messe den Vormittag zu beschließen.
Nach den drei Einführungstagen, die CE-Referent Christof Hemberger leitete, fieberten alle Teams, mit Informationen gut präpariert, voller Tatendrang dem Beginn der Outreaches entgegen. Alle Teams, bis auf das deutsche, hatten jeden Nachmittag andere Einsatzorte – z.B. Facepainting, Evangelisation im Hyde Park, Sport-Outreaches etc. Die Deutschen hingegen sind nach London gekommen, um das London Nightfever-Team bei seinem Dienst zu unterstützen. So fand jeden Abend sowohl in St. Patricks in Soho, als auch in St. Catherine in Bow „Nightfever” statt. Unterstützung bekamen wir jeden Abend von jeweils zwei weiteren Joshua-Camp-Teams.
Soho, das im Moment angesagteste Ausgehviertel Londons, ist ein kunterbunter, lebhafter und extrem vielfältiger Stadtteil Londons. Er ist auch Treffpunkt von Homosexuellen, Drogen- und Alkoholsüchtigen und obdachlosen Menschen. Dort zu erleben, wie Menschen, die der Kirche und Gott eigentlich eher skeptisch gegenüber stehen, die sich nach einem kurzen Gespräch überwunden haben und in die Kirche gekommen sind, um dort eine Kerze anzuzünden und dann so berührt wurden, dass sie länger in der Kirche verweilten als ursprünglich beabsichtigt, teilweise in Tränen ausbrachen und für sich beten ließen, war immer wieder neu ein Zeugnis für Gottes große Liebe und Barmherzigkeit uns Menschen gegenüber!
Viele Besucher wurden von der Atmosphäre so tief berührt, dass sie an mehreren Abenden wieder kamen. Am ersten Einsatzabend, am Sonntag, sind ungefähr 190 Menschen in St. Patricks auf unsere Einladung in die Kirche gekommen. Am letzten Abend waren es ca. 400 Besucher, die sich von der Liebe Gottes anrühren ließen. Für uns ein Zeichen dafür, wie groß die Sehnsucht und die Suche der Menschen nach Nähe, Geborgenheit und Angenommensein ist.
Neben all den ermutigenden Begegnungen und Erfahrungen, die wir bei Nightfever und im Joshua Camp machen durften, hatten wir als Team aber auch Zeit London zu erkunden und Olympia hautnah mitzuerleben – großartige Eindrücke, die ganz wesentlich zu den prägenden Erinnerungen beigetragen haben.
Diese knapp zwei Wochen waren eine wunderschöne und erlebnisreiche Zeit, in der sich Gottes Wirken immer wieder neu und in einem solchen Umfang gezeigt hat, dass jeder unseres Teams dankbar und voll schöner Erinnerungen an die Zeit zurückdenkt und wir mit Gewissheit sagen können es geht im Leben – auch bei Olympia – um “More than Gold”.
*****
Eine unserer Teammitglieder, Mechthild Hanner, hat einen halbstündigen Radiobeitrag gemacht: “MITTENDRIN – Mehr als Gold, gibt es das? Ein Bericht über das Joshua-Camp und Nightfever während der Olympischen Spiele in London” (vom 27. August)
Es gibt noch einen weiteren Bericht, in dem Mechthild Gespräche mit Sportseelsorgern führt.
“MITTENDRIN – Ein Blick hinter die Kulissen der Olympischen Spiele in London, wer begleitet die Sportler?” (vom 20. August)