Scroll Top

27.06.2015 Einkehrtag in Schwabach

27.06.2015CESchwabach 080

Der Referent Karl Fischer, Geschäftsführer der CE Deutschland, begann seinen Vortrag mit dem ersten Satz des Apostolischen Schreibens: „Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude.“ „Lange“, so Karl Fischer, „hat mich keine Verkündigung mehr so getroffen wie dieser erste Satz.“ Ihm selbst sei durch Arbeitsroutine und Überlastung diese Freude ein Stück weit abhanden gekommen.
So bildete denn auch die Hinwendung zu Gott, die persönliche Beziehung zu Ihm und zu Jesus Christus den Inhalt der ersten Einheit am Vormittag.
„Die große Gefahr der Welt von heute mit ihrem vielfältigen und erdrückenden Konsumangebot“, schreibt Pp. Franziskus, „ist eine individualistische Traurigkeit, die aus einem bequemen, begehrlichen Herzen hervorgeht, aus der krankhaften Suche nach oberflächlichen Vergnügungen, aus einer abgeschotteten Geisteshaltung.“ (EG 2) „Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen. Es gibt keinen Grund, weshalb jemand meinen könnte, diese Einladung gelte nicht ihm, denn » niemand ist von der Freude ausgeschlossen, die der Herr uns bringt «“ (EG 3).
Der Lichtstrahl der Freude komme aus der Gewissheit , jenseits von allem grenzenlos geliebt zu werden. Diese Erfahrung sei die Voraussetzung dafür, dass wir als Christen unseren Auftrag, das Evangelium zu verkünden, erfüllen zu können. Die Verkündigung sei eng verbunden mit der Bereitschaft hinauszugehen, Neues auszuprobieren und das Risiko auf sich zu nehmen, eine „verbeulte“ (EG 49) Kirche zu werden.
Die zweite Einheit am Nachmittag befasste sich mit dem missionarisch evangelistischen Auftrag der Kirche. Die Kirche ist zur Verkündigung des Evangeliums da. Diese Berufung ergeht an jeden Christen, unabhängig von seinem Stand und seiner Bildung. Wenn jemand wirklich die rettende Liebe Gottes erfahren hat, braucht er keine lange Vorbereitungszeit. Doch wie kannst du die rettende Liebe Gottes erfahren? Du kannst ihr begegnen, indem du ihm dein Leben hinhältst, dich ihm anvertraust und dein Leben Jesus übergibst.
Es bedarf einer tiefen missionarischen Erneuerung der Kirche. Es soll sich eine Form der Verkündigung entwickeln, die uns allen als tägliche Pflicht zukommt.Wie man das macht, erklärt Pp. Franziskus in Artikel 28 von Evangelium Gaudii.
Demnach vollzieht sich die Verkündigung im persönlichen Gespräch in vier Schritte: 1. Zuhören, 2. Antwort in erzählender Weise osder durch Lesen einer Schriftstelle, 3. persönliches Zeugnis, 4. Gebet. Natürlich setzt ein solches Gespräch immer sensibles Einfühlungs vermögen und Respekt voraus.
Schließlich und endlich setzt Evangelisierung immer eine Erfüllung mit dem Hl. Geist voraus.Christen sind „Evangelisierende mit Geist“ (EG Überschrift zum 5. Kapitel) Der Hl. Geist ist die Seele der missionierenden Kirche.
Was können wir tun?
1. immer wieder neu um die Erfüllung mit dem Hl.Geist beten. Wenn auch der Hl. Geist durch Taufe und Firmung immer bei uns ist, ist es doch sinnvoll dieses Bewusstsein im Gebet zu erneuern. Dies führt zur Erfahrung der Liebe Gottes in der Taufe im Hl. Geist.
2. Beziehungen pflegen, und zwar außerhalb des kirchlichen bzw. charismatischen Umfelds.
3.in Gespräche und Begegnungen immer auch Glaubensdinge mit hinein nehmen.
4. Gelegenheiten, die sich bieten, auch wahrnehmen.
5. Menschen einladen und mitnehmen.
6. Beziehungen zu Multiplikatoren (Hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche, Priester) pflegen.

Die Teilnehmer des Einkehrtages empfanden es als große Ermutigung. dass sie durch Pp. Franziskus in ihren z.T. jahrzehntelangen Bemühungen um die Evangelisation bestärkt wurden, eine Erfahrung, die man innerhalb der Kirche bislang eher weniger machen durfte. Jetzt haben wir es quasi höchst amtlich. In Gruppen beteten wir füreinander um eine neue Erfüllung mit dem Hl. Geist und um Ermutigung für unsere Sendung. Pfarrer Jochen Scherzer, der auch zur Empfang des Bußsakraments zur Verfügung stand, feierte abschließend mit uns die Eucharistie. Es war insgesamt eine gelungene Veranstaltung, aus der die Teilnehmer gestärkt und mit neuem Schwung nach Hause gingen.