Scroll Top

BETEN und Anbetung

IMGP6246

Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat.

Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. (Lk 11,1-2)
Und wir heute? Beten wir noch? Warum beten wir?
Wir haben für diesen Rundbrief das Thema: Beten, Anbetung gewählt weil unsere Zeit, unsere Welt mehr und mehr das Gebet braucht.

Was bedeutet eigentlich beten?

Wenn wir beten, wenden wir uns Gott zu, das heißt wir reden von Herzen mit Gott. Es gibt viele Gründe zu beten: Persönliche Gebete, wenn ich etwas auf dem Herzen habe, mir etwas auf der Seele brennt, dann darf ich das Gott sagen. Ich darf bitten und ich darf klagen; aber genauso darf ich danken und Gott loben wenn ich Schönes erfahren habe und wenn es mir gut geht. Beten und Gott bitten bedeutet nicht, all das und zwar sofort zu bekommen, was ich mir wünsche. Gott weiß besser, was für mich in dieser oder jener Situation gut ist. Aber das Gebet verändert – und hilft, mit der jeweiligen Situation besser zurecht zu kommen oder sie anzunehmen.

Beten heute und um was beten wir?

In den Medien hört man doch hin und wieder vom Beten. So sagte z.B. der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Fernsehen (11. Febr. 2021) im Zusammenhang mit der Pandemie: „Der Gaube gibt Kraft und erfüllt das Herz mit Optimismus. Gemeinsam zu beten verbindet über die Konfessionen … hinweg. … ich bete jeden Tag, ich bete eigentlich immer.“ Auch andere in der Öffentlichkeit stehende Personen haben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine zum Beten ermuntert. Eine 2021 veröffentlichte Umfrage von statista* zum Beten allerdings hat mich erschreckt. Nur noch 9 % der Deutschen beten heute täglich.

In einer anderen Umfrage bezeichnen sich 38 % der Menschen in Deutschland als gläubig. Betrachtet man die Umfrageergebnisse „Wofür die Deutschen beten“ dann lässt sich daraus erkennen, dass die Mehrzahl in Zeiten von Not (34%), für Familien u. Freunde in Not (37%) oder bei Beerdigungen (47%) beten, wobei sich in Momenten großer Dankbarkeit und Glücks nur 30% zum Beten bekennen.

Beten führt zur Anbetung

Nur beten um zu bitten empfinde ich als einseitig. Gott danken, loben und preisen soll das Wesen unseres Betens ausmachen. Wo wir keine eigenen Worte finden, können wir uns Worte leihen, mit denen andere vor uns tiefe Erfahrungen gemacht haben wie z.B. die Verse der Psalmen. Im Lobpreis können wir, wenn es uns geschenkt ist, in Sprachen beten oder singen. Dann ist es der Hl. Geist, der in uns betet und die Worte formt.
Im Geist zu beten wird dreimal in der Heiligen Schrift erwähnt. 1. Korinther 14,15 sagt: „Wie soll es aber sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.“ Epheser 6,18 sagt: „Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ Im Geist zu beten, bedeutet unter der Leitung des Heiligen Geistes zu beten. Es heißt, wir beten für die Dinge, die uns der Heilige Geist ans Herz legt.
In Römer 8, 26 schreibt Paulus: „So nimmt sich auch der Geist unsrer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“

Gott hört unsere Gebete und Bitten. Das zeigen auch die Zeugnisse im aktuellen Rundbrief. Lasst Euch nicht entmutigen. BETET!

Manfred Aulbach