Scroll Top

Pfr. Bernhard Hesse: Ein Wort zur Virusepidemie

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein...

Kempten, 24. März 2020

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. (Lk 5,35)

Liebe Schwestern und Brüder in und um die Charismatische Erneuerung,

dieses Wort aus dem Lukasevangelium hat in diesen Tagen bemerkenswerte Aktualität bekommen, diese Fastenzeit wird uns lebenslang in Erinnerung bleiben. Wenn etwas genommen wird, hilft uns der Mangel zu erkennen, was wir wirklich dringend brauchen und wie wertvoll die Dinge sind, die wir oft so selbstverständlich nehmen.

Die Eucharistie – besonders am Sonntag – ist sicher Quelle und Höhepunkt all unseres christlichen Tuns, es schmerzt uns alle sehr, dass wir auch darauf nun verzichten müssen. Die Priester feiern sie soweit möglich weiter und schließen alle Gläubigen und alle Menschen in ihre private Zelebration ein, über die Medien haben Sie alle viele Möglichkeiten auch weiter die Eucharistie mitzufeiern. Freuen wir uns in großer Sehnsucht darauf, die Hl. Messe in hoffentlich wenigen Wochen wieder miteinander feiern zu können.

Auch in der CE müssen wir in den nächsten Wochen – solange es von den Verantwortlichen so verfügt ist – auf die Feier der Segnungsgottesdienste verzichten.

Ich würde Euch auch bitten, Eure Gebetskreise und anderen Treffen zu unterbrechen.

Diese Maßnahmen sind ja in der dringend notwendigen Verlangsamung der Virusausbreitung begründet, und diese wiederum ist notwendig, um Alten und Vorerkrankten, bei denen der Krankheitsverlauf oft dramatischer ist, eine gute medizinische Betreuung zu ermöglichen. Folglich ist es ein Gebot der Liebe, an dieser Verlangsamung mitzuwirken, so gut wir es immer können.

Alles was jetzt nicht geht ist alles eine Gelegenheit, es Jesus hinzuhalten, dass er es fruchtbar macht für die Ausbreitung seines Reiches. Sein Kreuzweg war einziger Verzicht auf alles aus Liebe zu uns und das ist die Quelle unseres Heiles.

Unsere Kirchen bleiben soweit möglich als Orte des Gebetes geöffnet.

Priester haben nun eher mehr Zeit, sich dem persönlichen Gespräch zu widmen und vor allem auch das Bußsakrament zu spenden.

Beten wir für die direkt Betroffenen der Virusepidemie, besonders für die Kranken und deren Angehörigen, die Ärzte und Pflegekräfte, für unsere Politiker und Verantwortlichen in Kirche und Staat.

Unser Diözesanadministrator und künftiger Bischof hat vorgeschlagen in diesen Tagen vermehrt den Hl. Josef anzurufen und dazu eine Litanei veröffentlicht. Ich darf Ihnen diese zum persönlichen Gebet ans Herz legen.

Gottes reichen Segen in diesen herausfordernden Tagen wünscht Euch Euer

Litanei zum heiligen Josef

V/A Herr, erbarme dich unser.

V/A Christus, erbarme dich unser.

V/A Herr, erbarme dich unser.

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

Gott Sohn, Erlöser der Welt

Gott, Heiliger Geist

Heilige Dreifaltigkeit, dreieiniger Gott

Heilige Maria, A bitte für uns.

Heiliger Josef, Du ruhmreicher Spross Davids

Du Licht der Patriarchen

Du Bräutigam der Gottesmutter

Du reinster Beschützer der heiligen Jungfrau

Du Nährvater des Sohnes Gottes

Du eifriger Verteidiger Christi

Du Haupt der Heiligen Familie

Josef, ausgezeichnet durch Gerechtigkeit

Josef, leuchtend in heiliger Reinheit

Josef, du Muster der Klugheit

Josef, du Mann voll Starkmut

Josef, du Beispiel des Gehorsams

Josef, du Vorbild der Treue

Du Spiegel der Geduld

Du Liebhaber der heiligen Armut

Du Vorbild der Arbeiter

Du Zierde des häuslichen Lebens

Du Beschützer der Jungfrauen

Du Stütze der Familien

Du Trost der Leidenden

Du Hoffnung der Kranken

Du Patron der Sterbenden

Du Schrecken der bösen Geister

Du Schutzherr der heiligen Kirche

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,

A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,

A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,

A erbarme dich unser, o Herr

V Er hat machte ihn zum Herrn seines Hauses

A und zum Verwalter seines ganzen Besitzes.

V Lasset uns beten.

O Gott, Du hast Dich gewürdigt, in unendlicher Fürsorge den Heiligen Josef zum Bräutigam Deiner heiligsten Mutter zu erwählen. Verleihe uns gnädig, dass wir ihn, den wir auf Erden als Beschützer verehren, als Fürbitter im Himmel zu haben verdienen. Er stehe uns zur Seite und behüte uns in dieser schweren Zeit. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Gebet in der Coronakrise

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Bitte tröste Jene, die jetzt trauern.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.
Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.
Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind.
Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.
Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden haben oder befürchten.
Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen,
Niemanden umarmen können. Berühre Du Herzen mit Deiner Sanftheit.
Und ja, wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen,
dass Normalität wieder einkehren kann.
Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.
Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist.
Dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können.
Dass Du allein ewig bist.
Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.
Wir vertrauen Dir. Danke

(Johannes Hartl)