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Ein Bericht vom Weihnachtsseminar 2022

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Hoffnung – Anker in der Zeit

Die Freude war groß, als die vielen großen und kleinen Teilnehmer des Weihnachtsseminars am Nachmittag des 27. Januar das Kloster Untermarchtal „stürmten“. Denn nach dem Ausfall im vorletzten Jahr und den Einschränkungen des letzten Jahres tat es einfach gut, die Gemeinschaft untereinander wieder in vollen Zügen genießen zu dürfen. Doch die größte Gnade bestand darin, intensive Gemeinschaft mit unserem Vater im Himmel und unserem Herrn Jesus Christus erleben zu dürfen. Unser Referent Pfarrer Stefan Sproll ermutigte uns immer wieder, uns diesem „Kuss der Liebe“ zu öffnen und dieses kostbare Geschenk in uns zu bewahren.

Eines der ersten Lieder, das unsere Lobpreismusiker auswählten, hieß:
„Egal, wie hoch der Berg, egal wie stark der Feind, ich weiß, mein Gott hat gesiegt…..
Und ja ich weiß, mein Gott ist größer, Er hält alles in der Hand.
Und ich weiß, Er kämpft meine Kämpfe, Er ist Sieger in Ewigkeit.“

Dieses Lied, passend zum Titel des Seminars, ist ein wunderschöner Lobpreis für unseren Gott. Gleichzeitig bewirkt es auch eine Stärkung unseres Glaubens und unserer Hoffnung, wenn wir diese Glaubenswahrheiten immer wieder singen, damit sie sich tief in unserer Seele verankern können.

Ein wichtiges Thema waren Umkehr und Buße. In seiner ersten Predigt erzählte Pfarrer Sven Jast: Er wollte in London in einen Bus einsteigen, aber der fuhr auf der anderen Straßenseite …. Wer in Sünde lebt, ist auf der falschen Straßenseite und trennt sich ab von der Gemeinschaft mit Gott.

Pfarrer Sproll räumte der Beichtvorbereitung viel Raum im Seminar ein. „So wird auch im Himmel Freude herrschen über einen Sünder, der zu Gott umkehrt…“ (Luk 15,7). Wir als Christen sollen unser Leben an Gottes Wort und am Leben Jesu abgleichen. Oft werden wir verführt unter dem Anschein des Guten. Wenn du beichten möchtest, dann bitte den Herrn, dass Er dir zeigt, welche konkrete Sünde Er mit dir gemeinsam überwinden möchte.

Eine klassische Gewissenserforschung ist hilfreich.

  1. Ist Gott mir wichtig? Gibt es etwas, das ich vor Gott zu verheimlichen versuche?
  2. Bemühe ich mich um die Erneuerung meines Glaubens? Bin ich abergläubisch?
  3. Denke oder rede ich schlecht über die Kirche? Man kann nicht ohne die kirchliche Gemeinschaft leben und sich seinen Glauben nicht selbst zusammenbasteln.
  4. Schade ich mir selbst? Man sollte den eigenen Körper nicht schädigen und die Seele nicht beschmutzen durch schlechte Filme, schlechte Internetseiten …
  5. Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um? Poche ich immer darauf, Recht haben zu müssen, und setze ich dies durch unfaire Mittel oder Lüge durch?
  6. Wie gehe ich um mit Tieren, Pflanzen, Lebensmitteln?

Wenn wir in die Beichte gehen, sollen wir Jesus ansprechen. Der Priester ist nur Stellvertreter. Vor dem Sündenbekenntnis ist es wichtig zu danken. Alle unsere Worte in der Beichte sind nur Stückwerk, aber sie führen uns zur Hochzeit, zur neuen Herzensbeziehung mit Gott.

Pfarrer Sproll erklärte uns die Herzensbeziehung zu Gott, indem er die zwischenmenschliche Liebe als Vergleich heranzog. Es gibt die Liebe der Eltern zu den Kindern, die Liebe zwischen Partnern und die Liebe der Kinder zu ihren Eltern. Egal wie alt wir sind, vor Gott dürfen wir Kind sein und uns ganz in Seine väterliche Liebe hineinfallen lassen. Wir dürfen in unserer Gottesbeziehung aber auch wachsen und reifen, sodass es eine gegenseitige Liebesbeziehung wird. Schließlich darf unsere Liebe auch väterlich und mütterlich werden, indem wir uns senden lassen und Gottes Liebe weitergeben. Jesus ist es, der dieses Wunder der Gnade in uns vollbringt. Pfarrer Sproll verglich Gottes Liebe auch mit fließendem Wasser. Wir sollen kein Kanal sein, durch den das Wasser gleich wieder abfließt, sondern eine Schale, die das Wasser hält und bis zum Rand gefüllt ist. Wenn diese Fülle überfließt, dann werden andere dadurch gesegnet.

Das Seminar bot wie jedes Jahr geistliche Nahrung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Neben den Vorträgen des Hauptreferenten gab es Gottesdienste, Lobpreis, Gesprächsgruppen zur Vertiefung, Gebet und Workshops zu weiteren Themen.

Am letzten Tag wurden wir ausgesandt zu einem Emmausgang. Wir gingen zu zweit hinaus in die schöne Landschaft. Dabei baten wir Jesus, mit uns zu gehen. Dann tauschten wir uns aus über die Frage, wozu Gott uns ruft. Es war schön zu sehen, wie die Wege ums Kloster bevölkert waren von hörenden und sich beratschlagenden „Jüngern“.

Möge Jesus auch weiterhin mit uns gehen und uns zu seinem Werkzeug machen, dass wir das, was uns geschenkt wurde, weitertragen können zu den Menschen.

Hedwig Gramling